Reading a book? Hollywood liest
27. November 2015 bis 9. Oktober 2016 // Kabinettausstellung im Tresor
Vom 27. November 2015 bis 9. Oktober 2016 zeigt das Deutsche Buch- und Schriftmuseum die Ausstellung „Reading a book? Hollywood liest“. Ob Jean Harlow, Marilyn Monroe, Joan Crawford, Ronald Reagan, James Stewart, Cary Grant oder Clark Gable: Hollywood-Glamour schmückt sich mit Buch. Tragende Rollen spielten Bücher selten im Film. Aber sie gehörten zu dessen gewöhnlichsten Requisiten. Seitdem Bücher aber nicht mehr exklusiv für Bildung und sozialen Status stehen, sieht man sie seltener auf der Leinwand. Die Ausstellung zeigt anhand von knapp 70 Fotografien aus den 1920er- bis 1970er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine kurze Bildgeschichte der Beziehung zwischen Star und Buch.
Die von Günter Karl Bose zusammengetragene Sammlung von Fotos lesender Filmstars zeigt auch ein besonderes Stück Kinogeschichte: Die Beziehung zweier einst konkurrierender Medien, deren Zeit inzwischen abgelaufen zu sein scheint.
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SchriftBild. Russische Avantgarde
5. Juni bis 4. Oktober 2016 // Wechselausstellung
Die Ausstellung gibt einen Einblick in ein Jahrhundert-Experiment: Der bürgerlich-akademischen Kultur in Russland des beginnenden 20. Jahrhunderts setzen die Künstler*innen der russischen Avantgarde eine Neudefinition von Kunst entgegen. Nicht nur der jahrhundertelang tradierte Unterschied von Hochkultur und Alltagskultur, auch die Grenzen zwischen den Künsten werden eingerissen. Sprache, Schrift und Bild verschmelzen zu einer Synthese, neue Zeichenwelten mit universellem Anspruch entstehen.
Die Ausstellung kann dank der großzügigen Unterstützung zahlreicher russischer Leihgeber*innen Arbeiten von allen wichtigen russischen Künstler*innen der Zeit zeigen - darunter Vladimir Mayakovsky, Alexander Rodchenko, Natalia Gontcharova, Pavel Tretyakov und Varvara Stepanova. Die Schau, die das Deutsche Buch- und Schriftmuseum im Rahmen des vom Auswärtigen Amt initiierten Jahres der deutsch-russischen Literatur in Kooperation mit dem Staatlichen Museums- und Ausstellungszentrum ROSIZO, Moskau zeigt, gibt einen einmaligen Einblick in diese vielstimmige kulturelle Revolution am Beginn des 20. Jahrhunderts.
geschrieben – gesetzt. Gutenberg-Preis 2015 an Jan Philipp Reemtsma
27. Juni 2015 bis 21. Februar 2016 // Foyer-Präsentation
Das Deutsche Buch- und Schriftmuseum zeigt anlässlich der Verleihung des Gutenberg-Preises der Stadt Leipzig vom 27. Juni 2015 bis 21. Februar 2016 eine kleine Ausstellung mit Büchern, die Jan Philipp Reemtsma befördert, finanziert, initiiert, betreut, herausgegeben oder verfasst hat.
Thema der Präsentation sind die Typograf*innen und Buchgestalter*innen – allen voran Friedrich Forssman, Wilfried Gandras, Franz Greno und Urs Jakob -, die den Texten durch die Typografie, den Satzspiegel, Buchumschlag und Einband ein unverwechselbares Gesicht gegeben und den Gedanken ein Kleid verpasst haben. Ihre Leistung ist zugleich ein vielgestaltiger Beitrag zur Buchästhetik in Deutschland zum Ende des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts.
Kafka im Künstlerbuch
11. März bis 6. September 2015 // Kabinettausstellung im Tresor
Die Ausstellung widmet sich der Frage, wie sich bildende Künstler*innen mit ihren Stilmitteln und Techniken den geheimnisvollen Texten Kafkas nähern. Der überbordende Bilderreichtum von Kafkas Texten hat zahlreiche Buchgestalter*innen, Illustrator*innen und Typograf*innen zur Auseinandersetzung mit den rätselhaften und skurrilen Texten des Prager Autors angeregt. Die Wurzeln der so entstandenen Werke liegen in der visuellen Suggestionskraft von Kafkas Sprache.
Die Austellung versammelt Arbeiten, die das Bedrohungspotenzial von Kafkas Imaginationen in Bilder und optische Spuren verwandelt. Der Schwerpunkt liegt auf Künstlerbüchern zu Texten Kafkas, aber auch Grafikmappen, bibliophile Ausgaben, Comics, typografische Arbeiten und Buchobjekte zeigen den bildkünstlerischen Umgang mit den rätselhaften Texten.
Kindheit und Jugend im ersten Weltkrieg
13. Dezember 2014 bis 3. Mai 2015 // Wechselausstellung
Das Deutsche Buch- und Schriftmuseum erinnert mit einer Ausstellung vom 13. Dezember 2014 bis zum 3. Mai 2015 an die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“, die über 15 Millionen Tote forderte und eine Epochenzäsur in der Weltgeschichte setzte. Die Ausstellung legt den Fokus auf die junge Generation, die durch den Nationalismus und Militarismus des deutschen Kaiserreiches geprägt war und von der Propaganda und den Kriegsereignissen erfasst und erschüttert wurde. Fünf Themenmodule skizzieren den Weg von der Kriegserziehung über die Wehrdienstvorbereitung und den Alltag an der Heimatfront bis zu den grauenhaften Erlebnissen der jungen Menschen auf den Schlachtfeldern. Anlass für die Auseinandersetzung mit dem Thema ist ein Projekt zur Erschließung der „Sammlung Erster Weltkrieg“, die mit ihren rund 50.000 Titeln zu den größten Kriegssammlungen in Deutschland gehört.
Die Welt in Leipzig. 100 Jahre Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik
11. März 2014 bis zum 12. Oktober 2014 // Wechselausstellung
2014 jährt sich die Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik (Bugra) in Leipzig zum 100. Mal. Das Deutsche Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek widmet dieser ersten und letzten Weltausstellung des Buches pünktlich zur Leipziger Buchmesse vom 11. März 2014 bis zum 12. Oktober 2014 eine Schau, die Besucher*innen auf eine abwechslungsreiche historische Spurensuche mitnimmt. Ob es der Nachbau eines chinesischen Gelehrtenhauses mit Grillenkäfig und Wasserpfeifen ist, die den Gelehrten als Inspirationsquelle diente, oder die neuesten technischen Verfahren zur massenhaften Druckproduktion, ob es die pfiffigen Werbestrategien der Weltaustellung oder die zahlreichen Schmauchspuren sind, die zwei Weltkriege auf den historischen Objekten hinterlassen haben: Wie in einem Brennglas erzählt die Ausstellung des Deutschen Buch- und Schriftmuseums den Vorabend des Ersten Weltkrieges einmal ganz anders. Ein historischer Lageplan mit gekoppelter Diaschau von alten Ansichten der Bugra lädt die Besucher*innen zu einer eigenen Spurensuche ein.
Die Bugra stand in der Tradition der großen Ausstellungen des 19. Jahrhunderts und veranschaulichte die komplexen technischen und kulturellen Aspekte rund um die Themen Schrift, Druck und Buch für ein großes Publikum. Mit 400.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche, auf denen 22 Nationen ihre Produkte präsentierten, lockte die Bugra mehr als 2,3 Millionen Menschen aus dem In- und Ausland nach Leipzig. Neben den Nationenpavillons, in denen sich die teilnehmenden Staaten vorstellten, zogen die „Halle der Kultur“ und zahlreiche Fach- und Firmenausstellungen das Publikum an. Ein großer Vergnügungspark mit Wasserrutsche, Panoramabahn und Tanagra-Theater sorgte für Abwechslung und Unterhaltung. Aber auch der Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig und die Akademie, die Schule, die Frau, der Kaufmann, die Deutschen Kolonien, die Fachpresse, die Weltsprache Esperanto, die Reklamemarke und die Wandervogelbewegung hatten ihre Themenhäuser auf der Bugra.
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Illustrierte Idylle? Die Gartenlaube: Gesichter eines Massenblattes
8. November 2013 bis 11. Mai 2014 // Kabinettausstellung im Tresor
Als der Leipziger Verleger Ernst Keil vor 160 Jahren sein „neues Blättchen… für’s Haus und für die Familie, … für Groß und Klein, für Jeden …“ ankündigte, war kaum damit zu rechnen, welchen Erfolg und welche Bedeutung „Die Gartenlaube“ erzielen würde. Wer vermutet schon, dass sie den Grundstein zur Entwicklung der modernen Boulevardmagazine im Hochglanzstil legte?
Über die Bilderwelt der Gartenlaube, die in der deutschen Pressegeschichte einen besonderen Platz einnimmt, geht die Kabinettausstellung den Herstellungstechniken und verschiedenen Gesichtern des Massenblattes nach. Gemeinsam mit dem „Pfennig-Magazin“ und der „Illustrirten Zeitung“ gehörte „Die Gartenlaube“ zu den Medien, die mit ihren schwarz-weißen Holzstichbildern den Beginn der illustrierten Massenpresse im 19. Jahrhundert einläuteten.
Als „Illustrirtes Familienblatt“ verkörperte sie einen neuen Medientypus, wurde zum auflagenstärksten, wirkmächtigsten und oft imitierten Blatt. Als Wissenssammlung, Ratgeber und Unterhalter fand die Zeitschrift in vielen Bücherschränken einen Platz. Mit ihren inhaltlichen und ästhetischen Gesichtern spiegelt sie den Zeitgeist und Geschmack eines breiten Leser*innenpublikums wider, gilt als reiche Quelle der Kulturgeschichte, steht aber zugleich als Synonym für eine idyllische und rührselige Bilder- und Romanwelt.
Vanitas – Tod im Buch
17. Mai bis 22. September 2013 // Kabinettausstellung im Tresor
Anlässlich des Wave-Gotik-Treffens in Leipzig, des europaweit größten Treffs der „schwarzen Szene“ – zeigt das Deutsche Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek die Ausstellung „Vanitas – Tod im Buch“. Zu allen Zeiten haben sich Grafiker*innen, Dichter*innen und Buchkünstler*innen ein Bild vom Tod gemacht. Zwischen Todesangst und Todessehnsucht war das Ende des irdischen Lebens immer schon Projektionsfläche für die wichtigen Fragen des Lebens und eine Herausforderung für die Kunst.
Wer weiß heute noch, dass im frühen 19. Jahrhundert Totenköpfe auf Kaffeetassen gemalt wurden? Dass ein Krokodil einst als Symbol für immer währende Liebe galt? Dass ein Berliner Pfarrer zur Schere griff, um die Trauer um seine im Ersten Weltkrieg gefallenen Brüder in einem Scherenschnitt zu verarbeiten? Dass im Jahr 1663 die Neugier der Menschen auf ein fürstliches Leichenbegängnis mit einem Riesenkupferstich bedient wurde, der den ganzen langen Trauerzug in allen Details abbildet? Dass auch Comiczeichner*innen originelle Darstellungsformen für den Tod gefunden haben – z. B. das leere Bildfeld?
Bücher, Grafiken, Exlibris und kulturgeschichtliche Gegenstände aus den Sammlungen des Deutschen Buch- und Schriftmuseums lassen einen Blick auf unterschiedliche und aus heutiger Sicht manchmal ungewöhnliche Gesichter des Todes zu. In Totentänzen, Emblembüchern, barocken Vanitasbildern, Anatomiewerken, im romantischen Kult um Grabstätten oder auch im Kinderbuch erscheinen die Figurationen des Todes und sind Zeugen von Kriegen, Krankheiten oder Revolutionen, Allegorien der Unendlichkeit, dunkle Boten aus dem Reich des Unbewussten, grotesker oder makabrer Ausdruck menschlicher Ängste. Von den frühen Totentänzen bis zur Fantasygrafik im heutigen Comic ist die Symbolik der Schädel, Gerippe, Särge, Gräber, verwelkten Blumen oder verlöschenden Kerzen dabei eine kulturelle Konstante geblieben.
Anschlag. Plakate zur Mediengeschichte
12. März – 1. September 2013 // Wechselausstellung
Die Ausstellung gibt anhand der optisch sehr attraktiven Mediengattung Plakat einen Einblick in ungehobene Schätze des Museums: Präsentiert werden 100 Plakate aus über 100 Jahren, deren Bildmotive es einmal mehr erlauben, Mediengeschichte doppelt – zur Wissensvermittlung und zum Vergnügen – in Szene zu setzen.
Ob Ware oder Dienstleistung, Kultur, Partei oder Propaganda: Das Plakat versorgt die Straße mit leicht verständlicher Schrift- und Bildsprache, die verführt und überzeugt. Sein Sinn und Nutzen: Die Botschaft verstehen im Augenblick des Sehens. Das Plakat verdankt seinen Erfolg dem scharfen ökonomischen Wettbewerb im 19. Jahrhundert, als es sich von Frankreich, Großbritannien und den USA ausgehend als eigenständige Kunstgattung etablierte. Und bis heute – im Vielerlei einer hybriden Medienwelt - behauptet das Plakat seine Präsenz im öffentlichen Raum.
Der Fokus der Ausstellung gilt dem Plakat als Werbeträger für Medien. Ob für Bücher, Zeitungen oder Radio, für Fernsehen, Lesewochen, Tinte oder Twitter: Das Plakat ist immer auch ein Seismograph und Spiegel seiner Zeit und ihrer Visionen. Medien prägen Kultur – demonstrativ und massenwirksam, eindringlich und verführerisch, farbenfroh und großflächig mit dem Plakat.
Thomaner forever: Noten aufzeichnen – Klang speichern
3. November 2012 bis 5. Mai 2013 // Kabinettausstellung im Tresor
Als Beitrag zum 800. Geburtstag der Thomaner lenkt die Deutsche Nationalbibliothek mit Exponaten aus den Sammlungen des Deutschen Buch- und Schriftmuseums und des Deutschen Musikarchivs die Aufmerksamkeit auf die technischen Voraussetzungen zur Speicherung und Verbreitung von Musik, die es erst erlauben, den flüchtigen Klang auf Dauer zu bewahren.
Heute, da Musik allerorten als Konserve verfügbar ist, lässt sich kaum mehr nachvollziehen, dass das Musikhören über Jahrtausende hinweg ausschließlich an den Moment der Aufführung gebunden war. Mit einer Auswahl mittelalterlicher Pergamenthandschriften, besonderen Notendrucken, grafischen Werkzeugen, Notenschreibmaschine, Grammophon und Tonträgern mit Aufnahmen des Thomanerchores spürt die Ausstellung wichtigen Innovationen in der Aufzeichnung von Musik nach.
Zu den besonderen Exponaten zählen u. a. ein Missaledruck der berühmten italienischen Druckerfamilie Giunta von 1584, ein Musterbuch der Schriftgießerei J. G. I. Breitkopf in Leipzig von 1789, der erste gelungene Versuch einer Steinzeichnung von Alois Senefelder 1797 (Inkunabel der Lithografie), eine Notenschreibmaschine der Firma Wanderer, Werkzeuge zum Notenstich aus dem Leipziger Traditionsunternehmen C. G. Röder, ein Grammophon mit Pathé-Blumentrichter von 1910 und frühe Aufnahmen des Thomanerchores auf Schellackplatten.