Navigation und Service

Personalversammlung am 11.12.2024 in Leipzig

Die Lesesäle der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig öffnen am Mittwoch, den 11.12. wegen einer Personalversammlung erst ab 13 Uhr. Die Ausstellungen des Deutschen Buch- und Schriftmuseums sind von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Deutsches Exilarchiv Professionell

Wir bewahren im Deutschen Exilarchiv 1933–1945 einzigartige Bestände. Ihre Besonderheiten erfordern oft spezielle Vorgehensweisen bei der Erwerbung, Erschließung und Erhaltung. Im Folgenden möchten wir Ihnen einen kleinen Einblick in diese Arbeitsfelder geben.

Erwerbung

Flucht und Exil sind globale Phänomene – das gilt auch für das Exil zur Zeit des Nationalsozialismus. Die Lebenswege von Menschen führten in die ganze Welt. Ebenso über die ganze Welt verteilt sind die Exilpublikationen, aber auch ungedruckte Zeugnisse des Exils sowie Nachlässe von Exilantinnen und Exilanten. Dementsprechend gibt es keinen festgelegten Weg, auf dem diese Materialien zu uns ins Deutsche Exilarchiv gelangen.
Publikationen und Einzelautographen erwerben wir häufig auf dem Antiquariats- und Auktionsmarkt. Nachlässe kommen meist direkt von Familien, die eine Exilerfahrung haben, zu uns. Für Exilantinnen und Exilanten oder deren Nachfahren ist es häufig ein bedeutsamer Schritt, uns einen Nachlass zu übergeben. Oft geht einer solchen Übergabe ein langer Kontakt voraus, aus dem in vielen Fällen eine dauerhafte Verbindung zwischen Nachlassgeberinnen und Nachlassgebern und dem Exilarchiv erwächst.

Sie können sich gerne an uns wenden, wenn Sie über Material zum Exil 1933–1945 verfügen.

Kontakt

Dr. Sylvia Asmus
s.asmus@dnb.de
Tel. +49 69 1525-1900

Erschließung

Die Erschließung unserer Bestände ist die Voraussetzung dafür, dass sie den Nutzerinnen und Nutzern des Deutschen Exilarchivs zur Verfügung gestellt werden können. Bei der Erschließung richten wir uns nach den Regelwerken RDA und RNAB. Die Erschließung ungedruckter Zeugnisse erfolgt nach dem Prinzip „Ordnen und Verzeichnen“: Bevor mit der Verzeichnung begonnen werden kann, ist eine Ordnung der Nachlässe erforderlich, die häufig aus sehr unterschiedlichen Materialien beziehungsweise Dokumenten bestehen (Briefe, Lebensdokumente, amtliche Dokumente, Gegenstände).

Bestandserhaltung

Die Archivalien, die zu uns ins Archiv kommen, tragen die Spuren ihrer Geschichte. Sie sind in sehr unterschiedlichem Zustand. Manche Archivalien sind durch häufige Benutzung, häufige Ortswechsel, aber auch durch Feuchtigkeit, Licht, ungünstige Aufbewahrung und andere widrige Umstände stark angegriffen. Andere Materialien sind wiederum gut erhalten, wenn sie bei uns eintreffen. So unterschiedlich der Zustand auch ist – das Ziel unseres Archivs ist es, diese historischen Zeugnisse dauerhaft zu sichern.

Deshalb bewahren wir die Archivalien unter schwankungsarmen Bedingungen auf. Die Lufttemperatur und -feuchtigkeit werden konstant gehalten, die Archivalien werden in dunklen Magazinen und unter Einsatz konservatorisch unbedenklicher Materialien aufbewahrt. Betreut werden diese konservatorischen Maßnahmen vom Referat Bestandserhaltung der Deutschen Nationalbibliothek.

Bei der Erarbeitung unserer Dauerausstellung „Exil. Erfahrung und Zeugnis“, in der fast ausschließlich Originale zu sehen sind, haben wir ebenfalls auf die Einhaltung strenger konservatorischer Vorgaben geachtet. Dabei arbeiteten wir eng mit dem Referat Bestandserhaltung, den Architekten der Ausstellung sowie mit Lichtplanern zusammen. Die Räumlichkeiten sind klimatisiert, ein umfassendes Lichtkonzept stellt sicher, dass die Exponate keinen Schaden durch künstliche Beleuchtung und Tageslicht nehmen. Durch ein Monitoring wird der Zustand der Exponate regelmäßig überprüft.
In der Dauerausstellung ist ein aus konservatorischer Sicht besonders interessantes Exponat zu sehen: Der Koffer des Schriftstellers Walter Meckauer, in dem er seine Kurzgeschichten aufbewahrte.

Mehr über die über die Konservierungsarbeit an diesem Koffer

Langzeitarchivierung

Neben der Bestandserhaltung ist die digitale Langzeitarchivierung eine Möglichkeit, Objekte zu schonen. Ein Digitalisat kann man beliebig oft betrachten, während das Original unter optimalen Bedingungen im Magazin lagert. Sämtliche Publikationen aus den Beständen des Exilarchivs sowie Teile der ungedruckten Bestände sind digitalisiert und werden im Langzeitarchiv der Deutschen Nationalbibliothek vorgehalten. Durch Permalinks ist die dauerhafte Zugänglichkeit der Digitalisate sichergestellt.

Letzte Änderung: 10.02.2021
Kurz-URL: https://www.dnb.de/deaprofessionell

nach oben