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Die Deutsche Nationalbibliothek in Frankfurt bleibt vom 10.03. bis 22.03.2025 geschlossen. Die Ausstellungen des Deutschen Exilarchivs sind montags bis freitags von 9 bis 21.30 Uhr sowie samstags von 10 bis 17.30 Uhr geöffnet.
Das Parkhaus ist wie gewohnt geöffnet.

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Digital Cultural Heritage of Our Time. Developing a Circulatory System for User Generated Content between the Web Archive of the German National Library and Music Education (Research Group)

Projektbeschreibung

Nutzer-generierte Inhalte (auch: User Generated Content, kurz UGC) ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl digitaler Praktiken im Internet über alle Kunst- und Medienformen hinweg. Bekannte Beispiele sind etwa Mashups, Memes und Fan Fiction. Ausgangspunkt für UGC ist immer die transformative Bearbeitung von Werken Dritter. Zu UGC gehören Adaptionen für eine Vielzahl von Zwecken wie Parodie, Hommage, Fortsetzung, Kommentierung usw. Ihre Veröffentlichung im Web erfolgt hauptsächlich über soziale Medien.

UGC zeichnen sich zum einen durch die Kombination von kreativen und zugleich kommunikativen Anstrengungen mit dem Ziel der kulturellen, sozialen und politischen Teilhabe aus. Andererseits sind sie dadurch gekennzeichnet, dass diese Praktiken von nicht-professionellen Akteuren geprägt sind, die mit ihrem Engagement nicht auf wirtschaftlichen Profit abzielen. UGC ist somit sowohl ein Bereich der Alltagskultur als auch eine dominante Ausdrucksform aktiver Teilhabe im Internet.

Ausgangspunkt des transdisziplinär aufgestellten Teams von DiCHOT ist der Vorstoß des deutschen Gesetzgebers im Rahmen der Urheberrechtsreform 2021, UGC als zeitgenössisches, originär digitales Kulturerbe einzustufen und ihnen aufgrund dessen eine urheberrechtliche Schranke hin zur Erlaubnisfreiheit zuzugestehen („Pastiche“, § 51a UrhG).

Im Rahmen von DiCHOT untersuchen die Forschenden, welche Konsequenzen über das Urheberrecht hinaus daraus erwachsen, UGC als digitales Kulturerbe unserer Zeit zu begreifen.

Ziel ist es einerseits, digitale Lehreinheiten zu diesem Thema für weiterführende Schulen zu entwickeln, um Jugendliche für diesen neuen Blick auf Internetkultur als Kulturerbe zu sensibilisieren und darüber hinaus für das, was Kulturerbe ist und wie sich die Vorstellung davon wandelt. Im Projekt DiCHOT soll andererseits ein Netzwerk aufgebaut werden, zu dem neben Schulen und anderen Bildungseinrichtungen auch die Deutsche Nationalbibliothek und andere Gedächtnisinstitutionen gehören, die sich für die Webarchivierung und damit für die Bewahrung des digitalen kulturellen Erbes einsetzen. Am Beispiel „UGC als Jugendkultur“ soll erarbeitet werden, wie die oft unstete digitale Internetpraxis Sozialer Medien adäquat bewahrt werden kann und Erfahrungen gesammelt werden, inwieweit der direkte Stakeholderdialog wie hier mit Jugendlichen für Jugendkultur bei Sammlungsstrategien produktiv eingesetzt werden kann.

DiCHOT nutzt dazu als Fallstudie auditive, visuelle, textuelle und audiovisuelle UGC mit Musikbezug, die im Kontext der Jugendkultur als Teil des in der Jugend entstehenden politischen Bewusstseins und Engagements geschaffen und in sozialen Medien geteilt werden.

Indem DiCHOT zeigt, dass die digitale Transformation vor allem eine kulturelle Transformation ist, trägt das Projekt dazu bei, die digitale Transformation als umfassenden gesellschaftlichen Transformationsprozess zu verstehen. Die aktive spielerische, kreativ-adaptive und oft eben politisierte Kommunikation von Nutzer*innen im Internet über UGC ist ein Paradebeispiel dafür.

Projektrahmen

Trägerschaft

VolkswagenStiftung, Förderlinie „Change! Fellowships“ (Presseerklärung zur Bewilligung vom 14. Januar 2025 zur Ausschreibungsrunde 2024)

Partner

Prof. Dr. Mario Dunkel, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Institut für Musik (Presseerklärung zur Bewilligung vom 8. Januar 2025)

Laufzeit

1. Juni 2025 bis 31. Mai 2030

Kontakt

PD Dr. Dr. Frédéric Döhl (Co-Projektleiter): f.doehl@dnb.de

Letzte Änderung: 13.02.2025
Kurz-URL: https://www.dnb.de/dichot
Kontakt: f.doehl@dnb.de

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