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Die Arbeitsgemeinschaft der Verbundsysteme (AGV) ist das zentrale Koordinierungsgremium der Verbünde Deutschlands, Österreichs und der deutschsprachigen Schweiz. Zu ihren Hauptaufgaben gehören die Kooperation bei der Einführung und dem Betrieb innovativer Dienstleistungen für bibliothekarische Einrichtungen sowie die verbundübergreifende Koordinierung von Hard- und Softwarekonzepten. Gegründet wurde sie 1983.

Die Mitglieder der AGV treffen sich in der Regel zweimal jährlich zu einem Erfahrungsaustausch:

  • Sie vereinbaren gemeinsame Standards für die Datenkommunikation.
  • Sie koordinieren die einheitliche Anwendung bibliothekarischer Regeln und Standards für die kooperative Katalogisierung, den Leihverkehr und den Datentausch.
  • Sie besprechen und entwickeln zukünftige Ausrichtungen der Verbundangebote.
  • Sie vertreten gemeinsam ihre Interessen gegenüber anderen Gremien und Institutionen.

Ausgewählte Projekte

Aktuelle Projekte, die in Zusammenarbeit der Verbünde entstanden oder von der AGV initiiert wurden, sind hier in Auswahl aufgeführt.

DeepGreen

Für den von der Allianz der Wissenschaftsorganisationen geforderten – und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten – Open-Access-Transformationsprozess der deutschen, wissenschaftlichen Publikationslandschaft braucht die Wissenschaft neue Formen der Zusammenarbeit mit den Verlagen. Bereits seit 2011 wurden mit Unterstützung der DFG in Deutschland die sogenannten Allianz-Lizenzen zwischen Bibliotheken und Verlagen verhandelt. Darin sind weitreichende Rechte hinsichtlich der Open-Access-Archivierung verankert: Autorinnen und Autoren, aber auch die sie vertretenden Einrichtungen dürfen Artikel, die in lizenzierten Zeitschriften erschienen sind, ohne oder mit kurzer Embargofrist in geeigneten Repositorien ihrer Wahl frei zugänglich machen.

Aufbauend auf diese Open-Access-Komponenten zeigt das DFG-geförderte Projekt „DeepGreen“ ein mögliches neues Modell der Zusammenarbeit mit Verlagen auf: DeepGreen setzt auf die automatisierte Verteilung von Artikeldaten von Verlagen an Repositorien. Ziel ist es, disziplinübergreifend einen Großteil jener wissenschaftlichen Publikationen aus Fachzeitschriften auch tatsächlich online abrufbar zu machen, die aus lizenzrechtlicher Sicht frei zugänglich online gehen dürften.

Erprobte DeepGreen von 2016 bis Ende 2017 prototypisch die Machbarkeit der Zielstellung, will das Projekt in der zweiten Projektphase (2018–2020) den möglichst stark automatisierten Workflow gemeinsam mit Verlagen, berechtigten Bibliotheken und anderen Einrichtungen etablieren. Technischer Baustein ist eine zentrale, intermediäre Datenverteilstation, die die automatische und rechtssichere Ablieferung von Metadaten, inklusive der Volltexte aus Verlagshand direkt an dazu berechtigte institutionelle Repositorien gewährleistet. Erreicht werden soll ein bundesweiter Service, der auf verbindlichen Absprachen mit Verlagen und Bibliotheken basiert und zunächst die Bedingungen der Allianz-Lizenzen ganzheitlich umsetzt. Gleichzeitig wird die Übertragbarkeit des bisherigen DeepGreen-Ansatzes auf weitere Lizenzkontexte (FID-Lizenzen, Konsortiallizenzen, Gold-Open-Access-Vereinbarungen) geprüft. Eine zusätzliche Ausbaustufe stellt die Überlegung zur automatisierten Ablieferung an Fachrepositorien und Forschungsinformationssysteme (FIS) dar, die ebenfalls geplant wird.

Projektpartner sind neben den Verbünden Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg (KOBV) und Bibliotheksverbund Bayern (BVB) die Bayerische Staatsbibliothek (BSB), die Universitätsbibliotheken der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und der Technischen Universität Berlin (TU Berlin) sowie das Helmholtz Open Science Koordinationsbüro am Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ).

Mehr Informationen zum Projekt DeepGreen finden Sie unter
https://www.oa-deepgreen.de/

Culturegraph

Culturegraph ist ein Angebot, das Metadaten der Bibliotheksverbünde Deutschlands und Österreichs sowie der Deutschen Nationalbibliothek vernetzt zur Verfügung stellt. Damit bietet Culturegraph eine verbundübergreifende Plattform für Dienste und Projekte rund um die Themen Datenanalyse und Datenvernetzung.

Durch die Öffnung verteilter und geschlossener Datenquellen soll die Vernetzung von bibliografischen Daten, Thesauri, Klassifikationen und Normdaten gefördert werden. Mithilfe verschiedener Datenanalyseverfahren wie Clustering, Klassifikation und statistischer Auswertungen können beispielsweise Daten abgeglichen, erschließende Informationen gleicher Werke übertragen oder Informationen aus externen Quellen zur Anreicherung der Datenbestände genutzt werden.
So werden bereits Werkcluster gleicher Werke angezeigt, die auch die Möglichkeit zur Übernahme von Daten der Inhaltserschließung von anderen Clustermitgliedern bieten. Weiterhin wird an einem Abgleich von Culturegraph-Daten und ORCiD-Daten (Open Researcher and Contributor ID-Daten) gearbeitet, mit dem Ziel, letztere als Ergänzungen zu Einträgen in der Gemeinsamen Normdatei zu nutzen.

Weitere Informationen zu Culturegraph finden Sie hier.

GVI – Gemeinsamer-Verbünde-Index

Der „Gemeinsame Verbünde-Index" (GVI) ist eine Backend-Dienstleistung der Arbeitsgemeinschaft der Verbundsysteme (AGV). Der GVI umfasst die bibliografischen Daten aller deutschen Verbünde sowie die Daten der Zeitschriftendatenbank (ZDB) und der Deutschen Nationalbibliothek. Die Gemeinsame Normdatei wird für die Suche verwendet. Der wichtigste Anwendungsbereich ist die Online-Fernleihe in Deutschland. Dazu wird der GVI in die jeweiligen verbundspezifischen deutschen Fernleihportale eingebunden. Die bislang übliche verteilte Suche über die einzelnen deutschen Verbunddatenbanken kann damit entfallen.

Alle Mitglieder der AGV tragen gleichberechtigt zum Gelingen des Projekts bei. Dazu liefert jeder deutsche Verbund seine Daten an den GVI. Die strategische Planung erfolgt über die AG der Verbundsysteme (Lenkungsausschuss). Es gilt die Geschäftsordnung der AGV. Die operative Leitung (Geschäftsstelle) übernehmen kooperativ das Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ), der Hessische Bibliotheksverbund (HeBIS) und der Kooperative Bibliotheksverbund Berlin Brandenburg (KOBV).

Der GVI läuft in verschiedenen Anwendungen im Produktionsbetrieb.

Seit September 2018 stehen weitere wichtige Funktionalitäten wie Deduplizierung und die Integration von Synonym-Listen zur Verfügung.

Weitere Information erhalten Sie auf https://www.agv-gvi.de und über die E-Mail-Adresse info@agv-gvi.de.

K10plus

Aktuell wurden die Datenbanken der beiden Verbundzentralen des Bibliotheksservice-Zentrums Baden-Württemberg (BSZ) und der Verbundzentrale des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (VZG) unter dem Arbeitstitel K10plus zu einer gemeinsamen Datenbank mit über 180 Millionen Nachweisen zusammengeführt. Seit dem Produktionsstart Ende März 2019 katalogisieren die angeschlossenen Bibliotheken ihre Bestände in diesem Datenpool und beziehen von dort die Metadaten für ihre Systeme.

K10plus macht die wissenschaftliche Informationsversorgung durch seine breitere und homogene Datenbasis effizienter. Es eröffnen sich neue Perspektiven der Nachnutzung und der automatisierten Erschließung. K10plus sorgt für Standards und für die Bereitstellung von Normdaten und Thesauri aus dem Bibliotheks- und Wissenschaftsbereich.

K10plus agiert als Datenbroker und als Datendrehscheibe – national und international. Unterstützt werden regionale Nachweisinstrumente ebenso wie nationale und internationale Strukturen bis hin zum WorldCat. Für die fachwissenschaftlichen Belange insbesondere DFG-geförderter Fachinformationsdienste werden spezielle, auf die jeweilige Community zugeschnittene Services betrieben.

Weitere Informationen finden Sie unter https://www.bszgbv.de

K10plus-Zentral und K10plus-Discovery

K10plus-Zentral ist ein Index-Backend für bibliografische Daten mit über 196 Millionen Datensätzen. K10plus-Zentral basiert auf Solr und unterstützt alle Benutzeroberflächen, die Solr ansprechen können. Der Zugriff auf K10plus-Zentral kann individuell nach unterschiedlichen Kriterien inhaltlich oder nach Bibliotheksbeständen/Materialarten gefiltert werden. Ein Rechte-Management sorgt für die Einhaltung sämtlicher Nutzungsbedingungen. Der Index wird kooperativ mit den Bibliotheken gepflegt. Die Nutzung des Backend-Dienstes ist kostenfrei.


Das Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ) und die Verbundzentrale des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (VZG) bieten auf Grundlage der Discovery-Plattform K10plus-Zentral entgeltpflichtige Discovery-Services an: K10plus-Discovery. Im Hosting wird die komplette Infrastruktur der Rechercheumgebung mit Installation, laufendem Betrieb, Software-Updates und Backups übernommen. Die Suchoberflächen sind für jede Einrichtung individualisierbar. Die Auswahl der Metadaten und die Zugriffsrechte werden entsprechend der Anforderung der Einrichtung konfiguriert. Zusätzlich können auch Metadaten, die nur für die Einrichtung lizenziert sind, mit eingebunden werden.

Weitere Informationen finden Sie unter https://www.bszgbv.de

Arbeitsgruppen

Die AGV setzt Arbeitsgruppen zu einzelnen Fachthemen ein, in denen sich Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedsinstitutionen treffen. Im Auftrag der AGV werden in den Arbeitsgruppen praktische Fragen diskutiert und einheitliche Positionen und Anwendungen vorbereitet.

Daneben gibt es zwei ständige Arbeitsgruppen:

  • AG Kooperative Verbundanwendungen (AGKVA): Ziel ist es, gemeinsame und einheitliche Anwendungsregeln zu erstellen und zu koordinieren. Sie dienen der Verbesserung der Datenübernahme zwischen den Verbünden im Bereich der Formal- und Inhaltserschließung. Das Angleichen und Vereinheitlichen der Regelwerks- und Formatanwendungen bei gleichzeitiger Sicherung von Qualitätsstandards soll die Eigenkatalogisierungsquote senken. Die AGKVA ist aus der der AG Kooperative Neukatalogisierung und der AG Kataloganreicherung hervorgegangen.
  • AG Leihverkehr: Ziel ist es, einheitliche, abgestimmte und transparente Verfahren für den Leihverkehr in optimaler technischer Umsetzung und unter Berücksichtigung der rechtlichen Gegebenheiten für die Anwender deutschlandweit zu verwirklichen. Die hier entwickelten Konzepte haben den Charakter von verbindlichen Empfehlungen.

Mitglieder

Mitglieder der AGV sind die Verbundzentralen der Bibliotheksverbünde in Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz sowie die Deutsche Nationalbibliothek und die Zeitschriftendatenbank (ZDB). Gaststatus hat darüber hinaus eine Vertretung der Kultusministerkonferenz (KMK).

Vorsitz und Sekretariat

Vorsitz: Dr. Silke Schomburg, Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (hbz), Köln

Stellvertretender Vorsitz: Mag. Wolfgang Hamedinger, Österreichische Bibliothekenverbund und Service GmbH (OBVSG), Wien

Das Sekretariat der Arbeitsgemeinschaft der Verbundsysteme ist bei der Deutschen Nationalbibliothek angesiedelt.

Berichte der Arbeitsgemeinschaft der Verbundsysteme

Über die Sitzungen und Ergebnisse der Arbeitsgemeinschaft der Verbundsysteme wird regelmäßig berichtet: Ab 1990, Heft 5 bis einschließlich 2017 in der Zeitschrift „Bibliotheksdienst“, ab 2018 in der Zeitschrift "o-bib" - Das offene Bibliotheksjournal.

Bericht der 83. Sitzung der AG Verbund vom 17. November 2022

Bericht aus der 82. Sitzung der AG Verbund vom 28. April 2022

Bericht aus der 81. Sitzung der AG Verbund vom 11. November 2021

Bericht aus der 80. Sitzung der AG Verbund vom 15. April 2021

Bericht aus der 79. Sitzung der AG Verbund vom 19. November 2020

Bericht aus der 78. Sitzung der AG Verbund vom 29. April 2020

Bericht aus der 77. Sitzung der AG Verbund vom 19. und 20. November 2019

Bericht aus der 76. Sitzung der AG Verbund vom 24. bis 26. April 2019 in Wien

Bericht aus der 75. Sitzung der AG Verbund am 20. und 21. November 2018 in Frankfurt am Main

Bericht aus der 74. Sitzung der AG Verbund am 10. und 11. April 2018 in Konstanz

Bericht aus der 73. Sitzung der AG Verbund am 15. und 16. November 2017 in München

Bericht aus der 72. Sitzung der AG Verbund am 11. und 12. April 2017 in Frankfurt am Main

Weitere Informationen

Mitgliedseinrichtungen

Ständige Gäste (als Vertreter der Unterhaltsträger)

Letzte Änderung: 19.03.2024
Kurz-URL: https://www.dnb.de/agv
Kontakt: agv_sekretariat@dnb.de

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