Bilanz nach 100 Tagen – Publikumsmagnet neue Dauerausstellung des Deutschen Buch- und Schriftmuseums der Deutschen Nationalbibliothek
Press release: 21.6.2012
5.000 Jahre Mediengeschichte zeigt seit 100 Tagen die Dauerausstellung „Zeichen – Bücher – Netze: Von der Keilschrift zum Binärcode“. Sie wurde als Auftakt der Feierlichkeiten zum 100 jährigen Bestehen der Deutschen Nationalbibliothek am 13. März 2012 in Leipzig eröffnet. Seitdem herrscht munteres Treiben im Deutschen Buch- und Schriftmuseum hinter der hohen Glasfassade des Erweiterungsbaus der Deutschen Nationalbibliothek. Der großzügige Ausstellungsbereich bietet für Einheimische und Touristen aus dem In- und Ausland einen neuen Anlaufpunkt in Leipzig. Mehr als 10.000 Besucher haben seit der Eröffnung den Weg an den Deutschen Platz gefunden – Besucherzahlen, die alle Erwartungen übertreffen.
Die deutschen Feuilletons haben den Neustart des Museums aufmerksam verfolgt: „Leipzig strahlt: Die kluge Schau hat das Zeug zum Dauerbrenner“ (Frankfurter Allgemeine); „Ein Mauerblümchen rückt ins Licht“ (Neue Zürcher Zeitung); „Wunderkammer des Wissens“ (Frankfurter Allgemeine); die neue Ausstellung ist eine Reise durch die Mediengeschichte „im flanierenden Fluge“ (Tagesspiegel) und „das reflexive Gegenüber zur Buchmesse“ (Süddeutsche Zeitung).
Aber auch aus Besuchersicht scheint der Neuauftritt gelungen zu sein, wie Einträge im Besucherbuch zeigen: „Das ist eine grandiose Inszenierung der Druck- und Medienwelt, herrliche Originale, anregende Perspektiven, perfekte Ästhetik, wunderbare Architektur, ein Quantensprung für ein Buchmuseum“. Oder: „Man kann hier Stunden verbringen und es kommt einem vor wie Minuten. Ich werde noch oft die Ausstellung besuchen und ich bin mir sicher, dass ich dabei immer wieder neues entdecke.“ Oder – eine Kinderstimme: „Ich würde gerne für immer bleiben. Danke für den schönen Tag.“ Aber auch kritische Besucherstimmen sind für die Arbeit des Museums sehr wichtig: „Die Texte sind zu tief montiert“ oder „Wo ist der Katalog?“. Sie sorgen dafür, dass sich die Ausstellung – zusammen mit ihren Besuchern – weiter entwickelt.
Mit 800 Exponaten – vom Kerbholz, über Wachstafel, Leporello, mittelalterlichem Pergamentcodex, Papiertheater, zensierten Büchern, Druckerpresse, E-Book oder iPad – erzählt die Ausstellung eine Menschheitsgeschichte der Medien und bietet einen Einblick in die rund eine Million Objekte umfassenden Bestände des Museums. Besonderer Publikumsmagnet sind die interaktive abc-Matrix von Boris Petrovsky mit 52 ansteuerbaren Leuchtstoffröhren, die über die Ausstellung verteilten Schubladen mit überraschenden Einblicken in die Mediengeschichte und die Dioramen mit Zukunftsvisionen am Ende der Schau. Einen ersten Einblick gibt ein Video.
Neben der als Lern- und Erlebnisort konzipierten Dauerausstellung, die durch Führungen, Ausstellungsgespräche und Veranstaltungen im Rahmen von „Museum zum Mitmachen“ flankiert wird, hat das Deutsche Buch- und Schriftmuseum noch mehr zu bieten.
Im neuen Schautresor sind gegenwärtig ganz besondere Sammlungsstücke zu sehen, darunter eine illuminierte Handschrift des 15. Jahrhunderts zum Leben der Heiligen Elisabeth, ein Leporello mit Aquarellmalerei zur Herstellung von Bambuspapier in China, unikate Künstlerbücher, Schätze der Schreibkunst, das Blumenbuch der Maria Sibylla Merian. In seinem neuen Lesesaal bietet das Museum beste Voraussetzungen für Forschung und Literaturstudium. Als wissenschaftliches Archiv und Dokumentationsstätte für Buchkultur und Mediengeschichte stellt das 1884 gegründete, weltweit älteste und eines der bedeutendsten Museen auf dem Gebiet der Buchkultur seine Sammlungen neben der umfangreichen Fachbibliothek zur Benutzung bereit.
Festvortrag von Dr. Udo Gößwald
Die Schrift und das Buch als Inspirationsquellen der Kreativität und des komplexen Denkens
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