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Wissen schafft Demokratie. Die Bibliothek der Paulskirche

Virtuelle Ausstellung auf der Plattform der Deutschen Digitalen Bibliothek

Pressemitteilung vom 15. Juni 2023

Zum 175. Jubiläum der Deutschen Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche wirft das Deutsche Buch- und Schriftmuseum mit seiner neuen virtuellen Ausstellung „Wissen schafft Demokratie. Die Bibliothek der Paulskirche“ einen besonderen Blick auf das erste deutsche Parlament und dessen Scheitern. Anlässlich des Jahrestags des ersten Kongresses der Demokraten, der zwischen dem 14. und 17. Juni 1848 stattfand, steht die Bibliothek der Nationalversammlung, die heute zum Bestand der Deutschen Nationalbibliothek gehört und in Leipzig aufbewahrt wird, im Fokus der in Kooperation mit der Deutschen Digitalen Bibliothek erstellten Schau.

Als Handbibliothek angelegt sollte der Bücherbestand die Parlamentarier in ihrer Arbeit am Aufbau der Demokratie unterstützen. Die Idee der Revolutionäre von 1848, die sogenannte Reichsbibliothek zum Nukleus einer Nationalbibliothek auszubauen, scheitert. Als im Dezember 1851 Polizeibeamte den Nachlass der Nationalversammlung konfiszieren, beschlagnahmen sie auch die 4.600 Bände der Bibliothek, die die zahlreichen Parlamentsausschüsse der Paulskirche im Umlaufverfahren aus Verlagskatalogen ausgesucht hatten.

Der Bestand geriet in der Folgezeit in Vergessenheit. Erst 1912, als in Leipzig die Deutsche Bücherei gegründet wurde, besinnen sich deren Gründungsväter wieder auf die sog. Reichsbibliothek und legitimieren ihr Konzept einer nationalen Büchersammlung im Rückgriff auf die Parlamentsbibliothek von 1848/49. Als das Propagandaministerium der Nationalsozialisten 1938 der Deutschen Bücherei zu ihrem 25. Bestehen schließlich die Reichsbibliothek übereignet, wird offenbar, in welcher Weise die Büchersammlung auch ideologisch instrumentalisiert werden kann. Die Idee zum Aufbau einer parlamentarischen Handbibliothek aber, dass Mitbestimmung und Demokratie nur auf der Grundlage von Wissen möglich ist, ist für die Deutsche Nationalbibliothek auch heute wieder so aktuell wie nie: Wissen schafft Demokratie.


Wissen schafft Demokratie. Die Bibliothek der Paulskirche

Virtuelle Ausstellung auf der Plattform der Deutschen Digitalen Bibliothek
https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/paulskirchenbibliothek

Hintergrund

Das Buch hat wie kein anderes Medium unsere Kultur und Zivilisation geprägt: Seit Jahrhunderten wird unser Wissen über die Welt und über den Menschen in Büchern gespeichert. Die Sammlung, Ausstellung und wissenschaftliche Bearbeitung buch- und mediengeschichtlicher Zeugnisse ist die Aufgabe des Deutschen Buch- und Schriftmuseums der Deutschen Nationalbibliothek. 1884 als Deutsches Buchgewerbemuseum in Leipzig gegründet gilt es als das weltweit älteste und nach Umfang und Qualität der Bestände als eines der bedeutendsten Museen auf dem Gebiet der Buchkultur. Ein besonderes Augenmerk des Museums gilt auch der Frage nach Zukunft der Medien in unseren vernetzten Gesellschaften.

Kontakt

Ansprechpartnerin

Dr. Stephanie Jacobs

Tel.: +49 341 2271-575
s.jacobs@dnb.de

Bilder

Bildmaterial zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit einer Berichterstattung.

Systematik des historischen Katalogs (Ausschnitt: die ersten 7 von 30 Sachgruppen)

Die Akten des Börsenvereins der Buchhändler zu Leipzig im Deutschen Buch- und Schriftmuseum berichten vom engagierten Wirken des Verlegers Veit. Veits Einsatz für Presse- und Urheberrecht

Blick in den Bibliotheksbestand: Einbände

Jakob, der Heuler - aus dem Politischen Struwwelpeter von 1849

1. Sitzung des Vorparlamentes, März 1848

Bibliotheks-Stempel mit dem Doppeladler-Reichssymbol von 1848

Verhandlungen der Deutschen Verfassunggebenden Reichsversammlung zu Frankfurt am Main. Bd. 3. – Frankfurt Main, 1849

Werner, Johann Adolf Ludwig: Die reinste Quelle jugendlicher Freuden oder 330 Spiele ..., 3. verm. u. verb. Aufl. - Dresden; Leipzig: Arnold, 1843

Letzte Änderung: 15.06.2023
Kontakt: presse@dnb.de

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