Musik in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt
Foto: Alexander Paul Englert
Neue Hörstationen lassen Frankfurt erklingen
Pressemitteilung vom 10. Mai 2023
Am Montag, 15. Mai 2023, werden vier Hörstationen des Deutschen Musikarchivs in der Rotunde der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main in Betrieb genommen. Damit werden die Publikumsideen aus der Aktion „Wie klingt Frankfurt“ sichtbar und hörbar. Das Spektrum ist weit: Von Gangster Rap bis Volksmusik, vom Jazz der Mangelsdorff-Brüder über Carmina Burana von Carl Orff, die 1937 in Frankfurt uraufgeführt wurde bis zur Zusammenarbeit von Frank Zappa mit dem Ensemble Modern an „The Yellow Shark“, das 1992 in der Alten Oper Premiere hatte.
Für den Eröffnungsabend ist eine Zeitreise geplant. Claus Peter Gallenmiller von der Gesellschaft für historische Tonträger führt vor, wie Tonträger in den 20er und 30er Jahren aufgenommen wurden. Er verfügt über Technik und Knowhow, um Musik wie vor 100 Jahren aufzuzeichnen und wieder abzuspielen. Gemeinsam mit dem Vokalensemble AnimA wird er präsentieren, wie die Tonträgerindustrie der Frühzeit funktionierte, und wie ein A-cappella-Quartett klingt, das auf Schallfolie verewigt wird.
Musik spielt nicht nur in der Sammlung der Deutschen Nationalbibliothek eine große Rolle. Im ganzen Haus – an beiden Standorten – lassen sich immer wieder ganz unterschiedliche Arten von Musik genießen. An den neuen Hörstationen in Frankfurt verführen Musik und Videos zum Stöbern. Die kuratierten akustischen und visuellen Ausstellungen an den Hörstationen wenden sich verschiedenen Themen zu.
Ein akustischer Ausstellungsraum trägt die Überschrift „Wie klingt Frankfurt?“. Durch eine Aktion im Frühjahr 2023 ist das klingende Abbild der Stadt Frankfurt geformt worden: Jede Person, die ein Lied, ein Werk oder ein Musikstück mit Frankfurt verbindet, war eingeladen, den Titel zu nennen und kurz zu erläutern, warum dieses Stück für sie untrennbar mit Frankfurt verknüpft ist. Ganz individuell, fern jedes empirischen Anspruchs und ohne richtige oder falsche Antworten.
Auch in Leipzig hat es eine vergleichbare Aktion gegeben, deren Ergebnis nun ebenfalls in Frankfurt zu hören ist. Bach und Mendelssohn-Bartholdy treffen auf 2ersitz, die Prinzen und zahlreiche Bands, die seit Jahren die Jazztage und das Wave-Gotik-Treffen bereichern. Das Bild ist so vielfältig und bunt wie die Begründungen für die Auswahl.
Ein weiterer Ausstellungsraum zeigt die Videos, die die Deutsche Nationalbibliothek im Zuge der Aktion „EUROPA lesen“ aufgenommen hat: Im Frühjahr 2020 hatte die Bibliothek anlässlich der deutschen EU-Ratspräsidentschaft die pandemiebedingt leeren Lesesäle beider Häuser genutzt, um von Schauspieler*innen Texte zu Europa lesen zu lassen. Auf diese Weise lässt sich nicht nur Europa aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln begreifen, auch die Deutsche Nationalbibliothek zeigt sich und ihre Bestände in einem ganz neuen Licht.
Die vier Hörstationen bieten Platz für weitere Playlisten, die in unregelmäßigen Abständen erstellt, angepasst und wieder ausgetauscht werden. Die Benutzung der Hörstationen steht allen Besuchenden innerhalb der Öffnungszeiten offen.
So klingt Frankfurt! Eröffnung der Hörstationen mit Vortrag und Musik
Montag, 15.05.2023, 19:00 Uhr
Deutsche Nationalbibliothek in Frankfurt am Main
Der Eintritt ist frei.
https://www.dnb.de/DE/Kulturell/Veranstaltungskalender/Einzel/20230515SoKlingtFrankfurt_event.html
Hintergrund
Das Deutsche Musikarchiv der Deutschen Nationalbibliothek sammelt und archiviert Musik, um diese dauerhaft zu erhalten und verfügbar zu machen. Es ist damit das zentrale musikbibliografische Informationszentrum Deutschlands. Basis der Sammlung sind die Noten und Tonaufnahmen, zu deren Abgabe alle deutschen Notenverlage und Labels gesetzlich verpflichtet sind. Aktuell umfassen die Bestände mehr als zwei Millionen Tonträger und eine Million Notenausgaben. Darunter finden sich auch historische Tonträger wie Schellackplatten, Phonographenzylinder und Klavierrollen für den selbstspielenden Reproduktionsflügel. Mehr als 500.000 Stunden Musik lassen sich in den Lesesälen der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig und Frankfurt am Main als auch in der Hörkabine am Leipziger Standort genießen.
Die Deutsche Nationalbibliothek sammelt, dokumentiert und archiviert alle Werke in Schrift und Ton, die seit 1913 in Deutschland und weltweit über Deutschland oder in deutscher Sprache veröffentlicht werden, und macht sie der Öffentlichkeit zugänglich. Ihre umfassenden Dienstleistungen bietet sie an den beiden Standorten in Leipzig und Frankfurt am Main und – soweit zulässig - in digitaler Form global an. Mit dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum und dem Deutschen Exilarchiv 1933–1945 verfügt die Deutsche Nationalbibliothek darüber hinaus über wertvolle und reichhaltige Sondersammlungen.
Kontakt
Ansprechperson
Ruprecht Langer
E-Mail: r.langer@dnb.de
Telefon: +49 341 2271-145
Letzte Änderung:
10.05.2023