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Personalversammlung am 11.12.2024 in Leipzig

Die Lesesäle der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig öffnen am Mittwoch, den 11.12. wegen einer Personalversammlung erst ab 13 Uhr. Die Ausstellungen des Deutschen Buch- und Schriftmuseums sind von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Jan Tschichold revisited – die digitale Schicht:
Internationale Abschlusstagung des DFG-Projekts „Digitalisierung des Nachlasses von Jan Tschichold“

Pressemitteilung vom 8. September 2021

Zum Abschluss des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten Digitalisierungsprojekts rund um den international höchstrenommierten Typografen und Buchgestalter Jan Tschichold veranstaltet das Deutsche Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek am 15. und 16. September 2021 eine internationale Fachtagung. Unter dem Titel „Digital Material. Digitized collections in cultural heritage institutions” widmet sich die Tagung am Beispiel des Arbeitsnachlasses von Jan Tschichold der Analyse und Visualisierung digitaler Sammlungen und Fragen des Kuratierens digitaler Objekte. Die Konferenz findet hybrid in der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig und parallel als Stream im Internet statt. Eine Anmeldung zum Stream ist kostenlos möglich.

Neben dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum bewahren zahlreiche weitere Institutionen in Europa und Übersee Teile von Jan Tschicholds materiellem Erbe – vor allem an seinen Wirkungsorten in Deutschland, der Schweiz und Großbritannien. Am ersten Konferenztag treffen sich erstmals Institutionen aus diesen drei Ländern und blicken gemeinsam auf Tschicholds Lebenswerk.

Der zweite Tag, 16. September 2021, bringt Fachleute der Digital Humanities (DH, Geistes- und Sozialwissenschaften) aus Europa und den USA zusammen. Sie suchen Antworten auf drängende Fragen zur Digitalisierung von Kulturerbe: Wie gelingt die Transformation von Materialität ins Digitale? Welche Chancen bieten DH-Tools, um digitalisierte Sammlungen zu visualisieren, kuratieren und analysieren? Welche Möglichkeiten eröffnet maschinelles Lernen für bildbasierte Sammlungen?

Das Kooperationsprojekt von Uni Erfurt und Deutscher Nationalbibliothek bringt den 2015 als Schenkung an das Museum gekommenen Nachlass des Typografen Jan Tschichold weltweit frei verfügbar ins Internet. Das Deutsche Buch- und Schriftmuseum hat dem Typografen im Bauhausjahr 2019 eine umfassende Ausstellung „Jan Tschichold – Ein Jahrhunderttypograf?“ gewidmet. Tschichold gehört zu den bedeutendsten Buch- und Schriftgestaltern des 20. Jahrhunderts. Er war im Umfeld des Bauhauses tätig und beeinflusste die Typografie nach dem Zweiten Weltkrieg nachhaltig. Sein Nachlass gehört zu den von der internationalen Forschung am meisten nachgefragten Beständen des Deutschen Buch- und Schriftmuseums. Die weltweite digitale Verfügbarkeit des Bestandes ist daher auch ein Gewinn für die Erhaltung der zum Teil sehr fragilen Blätter.

Das Digitalisierungsprojekt umfasst über zweitausend Werke mit rund 23.000 Scans, deren Veröffentlichung im Netz rechtlich möglich ist. Sie sind mit den dazugehörigen Metadaten über den Katalog der Deutschen Nationalbibliothek und zukünftig auch über die Deutsche Digitale Bibliothek und die Europeana recherchierbar. Ein kostenloses Downloadangebot für das Konvolut entsteht unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 im DNBLab. Über das DNBLab stehen auch die mit dem Vokabular der Gemeinsamen Normdatei (GND) angereicherten Metadaten zur Verfügung. Damit ist es jetzt erstmals möglich, auch nach Entstehungsorten, Auftraggeber*innen, Verlagen und nach Schlagworten zu einzelnen Entwürfen und Buchprojekten des Gestalters zu suchen.

Internationale Fachtagung

„Digital Material. Digitized collections in cultural heritage institutions. Conference on the curating and analyzing of digitized collections using the example of Jan Tschicholds Estate.“
am 15. und 16. September 2021, vor Ort und virtuell

Programm

1. Konferenztag: Jan Tschichold’s Legacy in European Cultural Heritage Institutions

2. Konferenztag: Digitized Collections in Cultural Heritage Institutions – Methods of Curating and Analyzing

Anmeldung zum Stream: https://attendee.gotowebinar.com/register/4773719264574615823

Zu den Digitalisaten


Jan Tschichold – Ein Jahrhunderttypograf

Ausstellung aus dem Jahr 2019
Infos
Katalog zur Ausstellung

Hintergrund

Das Buch hat wie kein anderes Medium unsere Kultur und Zivilisation geprägt: Seit Jahrhunderten wird unser Wissen über die Welt und über den Menschen in Büchern gespeichert. Die Sammlung, Ausstellung und wissenschaftliche Bearbeitung buch- und mediengeschichtlicher Zeugnisse ist die Aufgabe des Deutschen Buch- und Schriftmuseums der Deutschen Nationalbibliothek. 1884 als Deutsches Buchgewerbemuseum in Leipzig gegründet gilt es als das weltweit älteste und nach Umfang und Qualität der Bestände als eines der bedeutendsten Museen auf dem Gebiet der Buchkultur.
Zur Sammlung gehören neben Handschriften, historischen Drucken, Buntpapieren und moderner Buchkunst ebenso Archivalien und Nachlässe zur Schrift- und Typografiegeschichte. Zusammen mit der weltweit größten Wasserzeichensammlung sowie Schreibgeräten und Maschinen zur Buch- und Papierherstellung erlauben die Bestände des Museums ein interdisziplinäres Herangehen an vielfältige kultur- und medienwissenschaftliche Fragestellungen.

Kontakt

Ansprechpartnerin

Dr. Stephanie Jacobs

Tel.: +49 341 2271-575
s.jacobs@dnb.de

Bildmaterial

Bildmaterial zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit einer Berichterstattung.

Skizzenbuch für Exlibris. Leipzig, ca. 1924.

Entwurfszeichung und Probedrucke von Exlibris für Gudny Dybwad. Leipzig, 1923.

Entwurfszeichnungen für die Uhertype Lichtsatz-Maschine: Dreiviertel Fette Grotesk. Basel, 1933.

Fotogramm Fußschnitt für den Umschlagentwurf von Insel-Almanach 1929. München, 1928.

Entwurf für den Schutzumschlag von Stefan Zweigs Amok im Insel-Verlag Leipzig. München, 1931.

Kolorierter Entwurf für das Titelblatt von Napierski, Stefan: Poemat. Leipzig, 1923.

Entwurf für den Umschlag von Francesca M. Wilsons Aftermath im Verlag Penguin Books. London Harmondsworth, 1947.

Probedruck von Tschicholds Schrift „Transito“. Amsterdam: Lettergieterij Amsterdam, 1931.

Entwurfszeichnung eines Ausstellungsplakates „Werkbund Arbeit 1938“ für das Gewerbemuseum Basel. Basel, 1938.

Entwurfszeichung für Ziffern zu Tschicholds Antiqua „Sabon“. Basel, 1962.

Letzte Änderung: 08.09.2021

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