Deutsche Nationalbibliothek beteiligt sich am Aufbau der Forschungsdateninfrastruktur "Text+"
Pressemitteilung vom 7. Juli 2021
Deutsche Nationalbibliothek beteiligt sich am Aufbau der Forschungsdateninfrastruktur "Text+"
Mit der Bewilligung des Verbundes „Text+“ durch die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz wird die Initiative für zunächst fünf Jahre durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert. Mit ihrem Engagement für „Text+“ schreibt die Deutsche Nationalbibliothek entsprechend ihrer Strategischen Prioritäten die Aktivitäten im Bereich der Digital Humanities, der digitalen Geistes- und Sozialwissenschaften, fort und fördert aktiv die Vernetzung mit der Wissenschaft. Dem Verbund „Text+“ gehören mehr als 30 Partner aus universitären sowie außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Gedächtniseinrichtungen an. Er hat das Ziel, text- und sprachbasierte Forschungsdaten langfristig zu erhalten und ihre breite Nutzung in der Wissenschaft zu ermöglichen.
Die Deutsche Nationalbibliothek trägt mit frei nutzbaren Informationen wie Metadaten und digitalisierten Inhaltsverzeichnissen sowie neuen Möglichkeiten, mit ihren digitalen Beständen im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben mittels Text- und Data-Mining wissenschaftlich zu arbeiten, zum Datenkorpus von „Text+“ bei. Die Gemeinsame Normdatei GND bietet darüber hinaus eine hervorragende Basis, als spartenübergreifendes Erschließungsinstrument zur Grundlage einer semantischen Vernetzung zu werden. Sie wird in Kooperation mit Bibliotheken, Bibliotheksverbünden und anderen Institutionen aus Kultur und Wissenschaft erarbeitet. Aktuell enthält die GND rund 8,8 Millionen normierte Datensätze für Personen, Körperschaften, Konferenzen, Geografika, Sachschlagwörter und Werktitel, die ständig ergänzt, aktualisiert und genutzt werden.
„Als Partnerin wie als Dienstleisterin etabliert sich die Deutsche Nationalbibliothek mit ihrem Engagement für Text+ in einem Netzwerk von Akteuren der Digital Humanities und öffnet sich für den Aufbau von Forschungskooperationen“, sagt der Generaldirektor der Deutschen Nationalbibliothek, Frank Scholze. „Zugleich bringt sie das Know-how von der Digitalisierung analoger Bestände und der Sammlung originär digitaler Daten über die Auswertung großer Datenmengen bis hin zur Langzeitarchivierung digitaler Daten in diese Kooperation ein.“
„Text+“ baut im Rahmen der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) eine auf Sprach-, Schrift- und Textdaten ausgerichtete Forschungsdateninfrastruktur auf. Als Grundlagen der menschlichen Kultur, des Wissens und der Kommunikation umfassen diese Materialien mehrere tausend Jahre Kulturerbe, die durch Forschende aus den Geisteswissenschaften und den angrenzenden Disziplinen oft über viele Jahre gesammelt und angereichert wurden. Der Verbund konzentriert sich zunächst auf digitale Sammlungen, lexikalische Ressourcen und wissenschaftliche Text-Editionen. Derartige digitale Daten sind von großer Bedeutung für alle sprach- und textbasierten Disziplinen, insbesondere für die Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften, die Philosophie, für Klassische Philologien und für die Anthropologie. Da Text und Sprache in der Kommunikation nach wie vor eine zentrale Rolle spielen, kann eine Vielzahl weiterer Disziplinen von „Text+“ profitieren, u.a. die Sozial-, Wirtschafts- und Politikwissenschaften.
Hintergrund
Die Deutsche Nationalbibliothek sammelt seit über 100 Jahren alle Inlandspublikationen in Schrift, Bild und Ton sowie weltweit deutschsprachige Veröffentlichungen und solche mit Bezug zu Deutschland ab 1913, dokumentiert und archiviert sie und macht sie der Öffentlichkeit zugänglich. Ihre umfassenden Dienstleistungen bietet sie an den beiden Standorten in Leipzig und Frankfurt am Main und im urheberrechtlich zulässigen Rahmen in digitaler Form global an.
Mit dem Deutschen Exilarchiv 1933 – 1945 und dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum verfügt die Deutsche Nationalbibliothek darüber hinaus über wertvolle und reichhaltige Sondersammlungen. Durch Lesungen, Ausstellungen, Vorträge und Konzerte macht sie regelmäßig auf ihre Schätze aufmerksam und fördert Buchkultur, Lesekultur und Musikkultur mit mehr als 40 Millionen Medieneinheiten, jährlich rund 220.000 Besucher*innen an den beiden Standorten Leipzig und Frankfurt am Main und mit einem bunten und hochkarätigen Veranstaltungsprogramm.
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Letzte Änderung:
07.07.2021
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