„Unendliche Weiten …“
Pressemitteilung vom 15. Juni 2021
„Unendliche Weiten …“
Ausstellung anlässlich der Verleihung des Gutenberg-Preises der Stadt Leipzig 2021 an Judith Schalansky im Foyer des Deutschen Buch- und Schriftmuseums der Deutschen Nationalbibliothek vom 23. Juni 2021 bis 30. Januar 2022
Anlässlich der Verleihung des Gutenberg-Preises der Stadt Leipzig an die Autorin, Buchgestalterin und Herausgeberin Judith Schalansky widmet das Deutsche Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek der Preisträgerin eine Kabinettausstellung, die unter dem Titel „Unendliche Weiten“ eine einzigartige Syntheseleistung im Bereich der Buchkultur würdigt.
Die Ausstellung im Deutschen Buch- und Schriftmuseum nimmt die Leidenschaft der Buchgestalterin zum Ausgangspunkt für eine Reise in ihren facettenreichen Themen- und Bilderkosmos. Dieser erstreckt sich weitläufig in der Natur: von Flora und Fauna über das Weltall und ans Meer bis in die Tiefen biologischer und geografischer Wissenswelten. Zahlreiche Artefakte aus der Sammlung der Autorin geben persönliche Einblicke in ihr Schaffen und vergegenwärtigen ihre Rollen beim Schreiben, Gestalten und Kuratieren. Die intensivste Begegnung mit der Preisträgerin findet jedoch über ihre Publikationen statt. Die Ausstellung bietet daher gemütliche Plätze zum Lesen und Hören ihrer Bücher. Vor allem aber können die stark auf eine ansprechende Haptik gestalteten Bücher Schalanskys „begriffen“ und erspürt werden.
Mit Judith Schalansky geht der diesjährige Gutenberg-Preis an eine der originellsten zeitgenössischen Stimmen der Gegenwartsliteratur sowie an eine Buchgestalterin, deren Positionen zum Verhältnis von Inhalt und Form in der Buchlandschaft ihresgleichen sucht. Als Herausgeberin zeichnet sie zudem verantwortlich für die erfolgreiche Buchreihe „Naturkunden“ beim Verlag Matthes & Seitz Berlin. Judith Schalanskys Profession auf all diesen Gebieten prädestiniert sie in mehrfacher Hinsicht und ganz im Sinne des Gutenberg-Preises zu der Auszeichnung.
Mit dem Typografie-Kompendium „Fraktur Mon Amour“ veröffentlichte die 1980 in Greifswald geborene Autorin ihr hochgelobtes Debut, das sie 2006 direkt im Anschluss an ihr Studium der Kunstgeschichte und des Kommunikationsdesigns in Berlin und Potsdam veröffentlichte. Beide Studienrichtungen sind konstitutiv für ihre Arbeitsweise, die von präzisen Recherchen und Beobachtungen geprägt ist und stets das gestaltete Buch im Blick hat. Weitere, teils prämierte und in zahlreiche Sprachen übersetzte Werke hat Schalansky inzwischen veröffentlicht, darunter „Der Hals der Giraffe“, „Atlas der abgelegenen Inseln“ und „Verzeichnis einiger Verluste“. Die Naturkunden-Reihe umfasst aktuell über 70 Einzeltitel.
Thematisch knüpft die Ausstellung an die Dauerausstellung des Deutschen Buch- und Schriftmuseums an, die den Themen Buchgestaltung und Typografie zentrale Kapitel widmet. Mit den Arbeiten der Preisträgerin gelingt zudem ein Brückenschlag zur zeitgenössischen nationalen wie internationalen Buchkunst, einem der Kern-Sammelgebiete des Museums.
„Unendliche Weiten …“
Ausstellung anlässlich der Verleihung des Gutenberg-Preises der Stadt Leipzig 2021 an Judith Schalansky im Foyer des Deutschen Buch- und Schriftmuseums der Deutschen Nationalbibliothek
23. Juni 2021 bis 30. Januar 2022
Dienstag bis Sonntag 10–18 Uhr, Donnerstag 10–20 Uhr,
Feiertage (außer montags) 10–18 Uhr.
Der Eintritt ist frei.
Hintergrund
Das Buch hat wie kein anderes Medium unsere Kultur und Zivilisation geprägt: Seit Jahrhunderten wird unser Wissen über die Welt und über den Menschen in Büchern gespeichert. Die Sammlung, Ausstellung und wissenschaftliche Bearbeitung buch- und mediengeschichtlicher Zeugnisse ist die Aufgabe des Deutschen Buch- und Schriftmuseums der Deutschen Nationalbibliothek. 1884 als Deutsches Buchgewerbemuseum in Leipzig gegründet gilt es als das weltweit älteste und nach Umfang und Qualität der Bestände als eines der bedeutendsten Museen auf dem Gebiet der Buchkultur. Zur Sammlung gehören neben Handschriften, historischen Drucken, Buntpapieren und moderner Buchkunst ebenso Archivalien und Nachlässe zur Schrift- und Typografiegeschichte. Zusammen mit der weltweit größten Wasserzeichensammlung sowie Schreibgeräten und Maschinen zur Buch- und Papierherstellung erlauben die Bestände des Museums ein interdisziplinäres Herangehen an kultur- und medienwissenschaftliche Fragestellungen.
Mit dem Gutenberg-Preis der Stadt Leipzig werden seit 1959 im Gedenken an Johannes Gutenberg Persönlichkeiten und Einrichtungen geehrt, die sich laut Satzung „durch hervorragende, beispielgebende Leistungen um die Förderung der Buchkunst verdient machen“. Gewürdigt werden besondere künstlerische, technische oder wissenschaftliche Leistungen der Bereiche Typografie, Buchillustration, Buchkunstedition, Buchherstellung sowie Verdienste bei der Verbreitung des freien Wortes. Seit 1993 wird er im jährlichen Wechsel mit dem gleichnamigen Preis der Stadt Mainz verliehen. Das Deutsche Buch- und Schriftmuseum ist Mitglied der Jury.
Kontakt
Ansprechpartnerin
Dr. Stephanie Jacobs
Tel.: +49 341 2271-575
s.jacobs@dnb.de
Bildmaterial
Bildmaterial zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit einer Berichterstattung.
Letzte Änderung:
15.06.2021
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