Hörstation Exil auf dem Vorplatz der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig
Pressemitteilung vom 5. Oktober 2020
Hörstation Exil auf dem Vorplatz der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig ab 6. Oktober 2020
Vor dem Gebäude der Deutschen Nationalbibliothek am Deutschen Platz in Leipzig installiert das Deutsche Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek am 6. Oktober 2020 um 11 Uhr eine Hörstation zum Thema Exil. Mit der „Hörstation Exil“ erinnert das Deutsche Exilarchiv an die 500.000 deutschsprachigen Menschen, die ab 1933 aus dem Machtbereich der nationalsozialistischen Diktatur ins Exil gezwungen wurden und erzählt ihre Geschichte(n). In loser Folge werden die Inhalte der Hörstation ausgetauscht.
Aktuell wird die Geschichte von Erika Mann und ihrem politischen Kabarett „Die Pfeffermühle“ erzählt. Im Januar 1933 gründete Erika Mann in München gemeinsam mit einigen Mitstreiter*innen „Die Pfeffermühle“ und feierte große Erfolge. Nach der Flucht ins Schweizer Exil wurde das Kabarett dort wiedereröffnet und konnte den kabarettistische Kampf gegen den Nationalsozialismus bis 1936 fortsetzen.
Der Inhalt der Hörstation schließt an die aktuelle Wechselausstellung des Deutschen Exilarchivs 1933-1945 an, die sich Leben und Werk Erika Manns widmet. Die Wechselausstellung „Erika Mann. Kabarettistin – Kriegsreporterin – Politische Rednerin“ ist ab dem 9. Oktober 2020 in Frankfurt am Main zu sehen. Zugleich kann ab diesem Tag auch eine virtuelle Ausstellung auf www.kuenste-im-exil.de/ErikaMann besucht werden.
Die Hörstation wurde in Zusammenarbeit mit dem Wiesbadener Medienkünstler Jürgen Czwienk erarbeitet und realisiert. Die Hörstation ist frei zugänglich, mit einer Handkurbel können Interessierte selbst Strom erzeugen und vier Hörstücke auf der Station abrufen. Die Hörstation ist die erste dieser Art in Leipzig. Ähnliche Hörstationen sind zu unterschiedlichen Themen weltweit aufgestellt. Ein weiteres Exemplar, das sich ebenfalls dem Thema Exil widmet, steht seit Ende 2019 auf dem Vorplatz der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main.
Kontakt
Ansprechpartnerin
Dr. Sylvia Asmus
s.asmus@dnb.de
Hintergrund
Das Deutsche Exilarchiv 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek hat die Aufgabe, sowohl die Veröffentlichungen als auch die Unterlagen des deutschsprachigen Exils während der Zeit der NS-Diktatur zu sammeln. Zu den Veröffentlichungen gehören alle zwischen 1933 und 1950 von deutschsprachigen Emigrant*innen im Ausland veröffentlichten Bücher und Broschüren aus den Bereichen Literatur, Politik, Wissenschaft und jüdische Emigration, außerdem die von ihnen herausgegebenen Zeitschriften. Zu den Unterlagen gehören persönlich Nachlässe deutschsprachiger Emigrant*innen aller Fachgebiete und Berufsgruppen, Archive von Exilorganisationen und Einzelautografen.
In Leipzig stellen wir mit der Anne-Frank-Shoah-Bibliothek eine Spezialbibliothek zu den Themengebieten Holocaust und Shoah, Antisemitismus und Rassismus zur Verfügung. Die Exilmonografien des Bestandes sind zum größten Teil digitalisiert und in den Lesesälen in Leipzig und Frankfurt am Main abrufbar.
Seit März 2018 präsentiert das Deutsche Exilarchiv in Frankfurt am Main ausgewählte Exponate der eigenen Sammlung in der Dauerausstellung „Exil. Erfahrung und Zeugnis“. Als virtuelle Umsetzung kann diese Ausstellung im Internet unter https://exilarchiv.dnb.de besucht werden. In seinen Veranstaltungen und Wechselausstellungen nimmt das Deutsche Exilarchiv weitere Themen in den Blick und zieht so Verbindungslinien zwischen dem historischen Exil und aktuellen Phänomenen.
Mehr Informationen zum Deutschen Exilarchiv 1933-1945 unter: https://www.dnb.de/dea
Bildmaterial
Bilder zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit einer Berichterstattung
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Letzte Änderung:
05.10.2020