„... der Wind stellt seine Tasche in ein anderes Land…“ – Herta Müller. Collagen
© für die Collage: 2019 Carl Hanser Verlag, München
Pressemitteilung vom 19. November 2019
„... der Wind stellt seine Tasche in ein anderes Land…“ – Herta Müller. Collagen // Ausstellung des Deutschen Exilarchivs 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main // 29. November 2019 bis 28. März 2020
Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 28. November 2019, 19 Uhr
Seit über dreißig Jahren fertigt die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller Collagen an. Das Deutsche Exilarchiv 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main präsentiert in Zusammenarbeit mit Herta Müller ab 29. November 2019 eine Auswahl aus ihrem Collagenwerk. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung am 28. November 2019 findet eine Lesung mit Gespräch mit Herta Müller statt.
Wenn Menschen fliehen, dann ziehen mit ihnen auch die Worte in ein anderes Land. Sie überqueren Grenzen, eröffnen neue Zusammenhänge, entfalten bislang verdeckte Bedeutungsebenen: „Überall haben Wörter gewartet, ich habe sie nur ausschneiden müssen. Sie waren außerhalb von mir, ich musste nicht wie beim Schreiben im Kopf nach ihnen suchen. Die Texte klingen, weil die unterschiedlichen Farben die Wörter tönen und die unterschiedlichen Größen ihnen eine unterschiedliche Stimme geben.“ (Herta Müller: Das Echo im Kopf).
Herta Müllers Collagen sind Grenzgänge: Sie verwischen die Grenzen zwischen Bild und Text, zwischen Prosa und Lyrik, zwischen wörtlicher und übertragener Bedeutung. Doch sie sind nicht nur in formaler und ästhetischer Hinsicht Grenzgänge, auch thematisch setzen sie sich immer wieder mit Grenzen, Grenzüberschreitung, Flucht und Exil auseinander. Sämtliche Collagen wurden von Herta Müller für einen Audioguide eingelesen. „Wir freuen uns sehr, dass wir Herta Müller für diesen Audioguide gewinnen konnten, denn so werden die Collagen in ihrer Vielschichtigkeit nochmals eindrücklicher erfahrbar“, so Dr. Sylvia Asmus, die Leiterin des Deutschen Exilarchivs.
„... der Wind stellt seine Tasche in ein anderes Land…“ – Herta Müller. Collagen
Ausstellung des Deutschen Exilarchivs 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main
29. November 2019 bis 28. März 2020
Montag - Freitag 9 - 21:30 Uhr
Samstag 10 – 17:30 Uhr
An Sonn- und Feiertagen geschlossen.
Bitte beachten Sie die Ankündigungen auf unserer Website: www.dnb.de
Der Eintritt ist frei.
Ausstellungseröffnung: 28. November 2019 um 19 Uhr
Begrüßung: Ute Schwens, Direktorin der Deutschen Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Lesung und Gespräch mit Herta Müller
Moderation: Dr. Sylvia Asmus, Leiterin des Deutschen Exilarchivs 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek
Musikalische Umrahmung: Henrike Brüggen (Klavier) und Laurent Weibel (Violine)
Verantwortlich für die Ausstellung und Projektleitung im Deutschen Exilarchiv 1933–1945: Dr. Sylvia Asmus. Ausstellungsgestaltung: SPACE4 GmbH, Stuttgart
Begleitveranstaltungen
„Gespräch in der Ausstellung mit Dr. Christina Rossi“
Dr. Christina Rossi ist Germanistin und Autorin des Buches „Sinn und Struktur“, einer umfangreichen literaturwissenschaftlichen Studie zu Herta Müllers Collagen. Während des Gesprächs in der Ausstellung wird sie die Besucherinnen und Besucher in das Collagenwerk Herta Müllers einführen und einzelne Collagen näher erläutern.
Termine: Freitag 17. Januar 2020, 18 Uhr; Donnerstag, 20. Februar 2020, 18 Uhr
Koffertrauer und Heimatmaschine – Kurzführung durch die Ausstellung
Jeden 3. Donnerstag im Monat. Termine: 19. Dezember 2019, 16. Januar 2020, 20. Februar 2020, 19. März 2020, jeweils um 13 Uhr.
Vermittlungsangebot
Begleitend zur Ausstellung bietet das Deutsche Exilarchiv den Workshop „Dichten mit Schere und Papier“ für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8 bis 10 an.
Anmeldung und Terminvereinbarung unter: Tel. +49 69 1525-1982 oder per E-Mail: exilarchiv-veranstaltungen@dnb.de
Hintergrund
Das Deutsche Exilarchiv 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek hat die Aufgabe, sowohl die Veröffentlichungen als auch die Unterlagen des deutschsprachigen Exils während der Zeit der NS-Diktatur zu sammeln. Zu den Veröffentlichungen gehören alle zwischen 1933 und 1950 von deutschsprachigen Emigrantinnen und Emigranten im Ausland veröffentlichten Bücher und Broschüren aus den Bereichen Literatur, Politik, Wissenschaft und jüdische Emigration, außerdem die von ihnen herausgegebenen Zeitschriften. Zu den Unterlagen gehören persönliche Nachlässe deutschsprachiger Emigrantinnen und Emigranten aller Fachgebiete und Berufsgruppen, Archive von Exilorganisationen und Einzelautografen. Seit März 2018 präsentiert das Deutsche Exilarchiv ausgewählte Exponate der eigenen Sammlung in der Dauerausstellung „Exil. Erfahrung und Zeugnis“. In seinen Veranstaltungen und Wechselausstellungen nimmt das Deutsche Exilarchiv weitere Themen in den Blick und zieht so Verbindungslinien zwischen dem historischen Exil und aktuellen Phänomenen.
Kontakt
Ansprechpartnerin
Dr. Sylvia Asmus
s.asmus@dnb.de
Bilder
Bilder zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit einer Berichterstattung über die Ausstellung
Darüber hinaus ist ein Bild von Barbara Klemm: „Herta Müller am Schreibtisch bei der Arbeit an Collagen“ für die Berichterstattung abrufbar.
Letzte Änderung:
19.11.2019
Kontakt:
s.jockel@dnb.de