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Ausstellung zu Gutenberg-Preis

Pressemitteilung vom 21. Mai 2019

Ausstellung anlässlich der Verleihung des Gutenberg-Preises der Stadt Leipzig an „Reporter ohne Grenzen“ // Eröffnung der Ausstellung im Rahmen der feierlichen Preisverleihung am Mittwoch, den 29. Mai 2019 um 18 Uhr im Museumsfoyer der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig

Anlässlich der Verleihung des Gutenberg-Preises der Stadt Leipzig an „Reporter ohne Grenzen“ für die Aktion „Fonts for Freedom“ widmet das Deutsche Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek der Preisträgerin eine kleine Ausstellung.

Die Aktion „Fonts for Freedom“ rekonstruiert die Schriften verbotener und geschlossener Tageszeitungen und stellt sie zur kostenfreien Nachnutzung ins Netz. Damit setzen „Reporter ohne Grenzen“ und deren Hamburger Agentur Serviceplan ein Zeichen gegen die weltweit zunehmende Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit. Allein im vergangenen Jahr wurden erneut Hunderte von Journalistinnen und Journalisten verhaftet und ebenso viele Medienorganisationen zensiert oder geschlossen, darunter etliche Zeitungen – eines der kostbarsten Güter der Demokratie.

In der Ausstellung sind Beispiele verbotener Zeitungen und deren Schriften, Plakataktionen von „Fonts for Freedom“ sowie Filmdokumentationen zu sehen. Eigens für die Ausstellung lässt "Reporter ohne Grenzen" eine Zeitung herstellen, in der die unterschiedlichen Aktionen von "Fonts for Freedom" erläutert und historisch eingebettet werden. Besucherinnen und Besucher können diese Zeitung mitnehmen und so zur Verbreitung der Idee beitragen.

Wenn Burkhardt Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, den Gutenberg-Preis in diesem Jahr an die Initiative „Fonts for Freedom“ verleiht, so wird erstmalig in der sechzigjährigen Geschichte des Gutenberg-Preises keine Person ausgezeichnet, sondern eine kooperativ angelegte Initiative. „Fonts for Freedom“ interpretiert die Jahrtausenderfindung des Johannes Gutenberg – den Buchdruck mit beweglichen Lettern – zeitgenössisch. Die Aktion macht die Typografie zu einer Botschafterin für das freie Wort, denn wie vor mehr als 550 Jahren steht der vervielfältigte Buchstabe auch heute noch für die Verbreitung und Demokratisierung von Informationen. Zugleich erinnert der Preis 2019 an den 30. Jahrestag der Friedlichen Revolution in Leipzig, indem er das Thema Meinungsfreiheit in den Fokus nimmt.

Die Präsentation, die bis Ende des Jahres zu sehen sein wird, knüpft thematisch an die medienhistorische Dauerausstellung des Deutschen Buch- und Schriftmuseums an, die dem Thema Zensur ein zentrales Kapitel widmet. 20 Biografien zensierter Bücher vom 16. Jahrhundert bis heute zeigen nicht zuletzt die Doppelgesichtigkeit der Zensur: einerseits als – im Extremfall: tödliche – Beschneidung der Meinungs- und Pressefreiheit durch ideologische Anmaßung und autokratisches Gewaltmonopol, andererseits als Maßnahme zur Wahrung von Persönlichkeitsrechten und zum Jugendschutz. Die Ausstellung versteht sich auf diese Weise als Anregung, über die Freiheit des Wortes nachzudenken und über deren Bedeutung für die Demokratie ins Gespräch zu kommen.

Öffentliche Preisverleihung und Ausstellungseröffnung: Mittwoch, 29. Mai 2019, 18 Uhr

Programm

Begrüßung: Burkhard Jung (Oberbürgermeister der Stadt Leipzig)
Laudatio: Prof. Dr. Karola Wille (Intendantin des MDR)
Preisverleihung: Burkhard Jung
Dankrede: Vertreterinnen und Vertreter Fonts for Freedom
Musikalische Gestaltung: Wencke Wollny (Saxofon, Gesang), Yoann Thicé (Gitarre), Christian Dähne (Bass)

Hintergrund

Das Buch hat wie kein anderes Medium unsere Kultur und Zivilisation geprägt: Seit Jahrhunderten wird unser Wissen über die Welt und über den Menschen in Büchern gespeichert. Die Sammlung, Ausstellung und wissenschaftliche Bearbeitung buch-, schrift- und mediengeschichtlicher Zeugnisse ist die Aufgabe des Deutschen Buch- und Schriftmuseums der Deutschen Nationalbibliothek. 1884 als Deutsches Buchgewerbemuseum in Leipzig gegründet, gilt es als das weltweit älteste und nach Umfang und Qualität der Bestände als eines der bedeutendsten Museen auf dem Gebiet der Buchkultur. Durch nationale und internationale Kooperationsprojekte vernetzt das Museum seine Bestände und speist sie in die unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen ein.

Kontakte

Ansprechpartnerin

Dr. Stephanie Jacobs

Tel.: +49 341 2271-575
s.jacobs@dnb.de

Pressesprecher

Stephan Jockel

presse@dnb.de

Bilder

Letzte Änderung: 21.05.2019

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