Historische Verlagskataloge gereinigt und im Bestand gesichert
Pressemitteilung vom: 13. Dezember 2018
Historische Verlagskataloge aus dem Bestand des Deutschen Buch- und Schriftmuseums sind mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Monika Grütters, gereinigt worden. Die Werbe- und Verkaufskataloge aus der Bibliothek des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels stehen damit wieder für die Benutzung zur Verfügung.
Die Sammlung umfasst etwa 30.000 überwiegend deutschsprachige Verlagsverzeichnisse vom Ende des 18. Jahrhunderts bis 1945. Verlagsverzeichnisse gehören als Werbe- und Verkaufskataloge und damit als Verbrauchsmaterialien weder in Bibliotheken noch in Archiven zum klassischen Sammlungsgut. Lediglich umfangreiche Kataloge, die zum Beispiel anlässlich von Jubiläen veröffentlicht worden waren, fanden Eingang in Bibliotheken. Doch gerade die im Deutschen Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig vorliegenden Prospekte kleinerer oder auch nur kurze Zeit existierender Verlage machen den Wert dieser einzigartigen Sammlung aus, die das Alleinstellungsmerkmal des Museums als Zentrum der Buchhandelsgeschichte in Deutschland unterstreicht. Die Verzeichnisse gewähren Einblick in Verlagsprogramme und ihren Wandel, bieten Informationen über Buchpreise und Einbandarten, geben Aufschluss über die Geschichte der Verlage, erlauben die Biografien von Büchern und deren Provenienzen zu rekonstruieren und zeugen vom Wandel der Werbestrategien und des Leseverhaltens.
Als einmaliges Verzeichnis ist die Katalogsammlung in ihrer Quellengattung von europäischem Rang. Sie ist nicht nur für die Buch-, sondern auch für die Medien-, Kunst-, Musik-, Kultur- und Geschichtswissenschaft, Germanistik und Provenienzforschung von überragender Bedeutung. Der Bestand der Verlagskataloge des Börsenvereins war aufgrund eines Altschadens durch mikrobiellen Befall geschädigt und daher kaum nutzbar.
Hintergrund
Die Deutsche Nationalbibliothek sammelt seit über 100 Jahren alle deutschen und deutschsprachigen Publikationen in Wort und Ton ab 1913, dokumentiert und archiviert sie und macht sie der Öffentlichkeit zugänglich. Ihre umfassenden Dienstleistungen bietet sie an den beiden Standorten in Leipzig und Frankfurt am Main und in digitaler Form global an. Mit dem Deutschen Exilarchiv 1933–1945 und dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum verfügt die Deutsche Nationalbibliothek darüber hinaus über wertvolle und reichhaltige Sondersammlungen.
Als Mitglied der „Allianz Schriftliches Kulturgut Erhalten“ verfolgt die Deutsche Nationalbibliothek das Ziel, die in ihrer Existenz gefährdeten Originale der reichen kulturellen und wissenschaftlichen Überlieferung in Deutschland zu sichern und diese Überlieferung als nationale Aufgabe im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Um die Medienwerke in ihrem Bestand auf Dauer zu erhalten und für die Allgemeinheit nutzbar zu machen, setzt die Deutsche Nationalbibliothek auf präventiven Bestandsschutz.
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Letzte Änderung:
13.12.2018
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