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Besuch von Kulturstaatsministerin Grütters im Deutschen Exilarchiv

Pressemitteilung vom: 11. Mai 2017

Besuch von Kulturstaatsministerin Grütters im Deutschen Exilarchiv der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main

Bei einem Besuch in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main hat sich Kulturstaatsministerin Monika Grütters über die Sammlung des Deutschen Exilarchivs 1933-1945 informiert.

Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, sagte: „Die Sammlung des Exilarchivs 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek ist ein beeindruckendes Zeugnis der Schicksale von Menschen, die aus Deutschland fliehen und im Exil leben mussten. Angesichts der gegenwärtigen weltpolitischen Situation, die mehr denn je auch Künstlerinnen und Künstler aus ihrer Heimat fortdrängt – das gilt für Staaten wie den Iran, die Türkei oder für europäische Länder wie Ungarn und Polen –, ist es wichtig, diese Erinnerungen lebendig zu halten. Daher freue ich mich ganz besonders, dass die DNB ihre Sammlung der Öffentlichkeit in einer Dauerausstellung neu präsentieren wird.“

Die Bundesregierung hat schon bisher verschiedene Initiativen zur Sichtbarmachung des Themas Exil angeschoben: So wurden aus meinem Kulturetat Gelder für ein virtuelles Museum „Künste im Exil“ bei der Deutschen Nationalbibliothek bereitgestellt.‎ Ein Ort des Exils in Berlin kann einen weiteren wichtigen Impuls für die Vermittlung aller unterschiedlicher Exilerfahrungen geben.

Insbesondere die für 2018 geplante Eröffnung einer Dauerausstellung wird dem Exil der Jahre 1933 bis 1945 einen weiteren Ort der Erinnerung in Deutschland geben. Das von der Staatsministerin für Kultur und Medien geförderte kooperative Netzwerk „Künste im Exil“ ergänzt diesen Ansatz um eine virtuelle Ausstellung.

„Das Deutsche Exilarchiv 1933-1945 verfügt über eine jahrzehntelange Erfahrung und ist Teil eines inhaltlich und geografisch breiten Netzwerks der Erinnerungskultur in Deutschland“, sagte Elisabeth Niggemann, Generaldirektorin der Deutschen Nationalbibliothek. „Durch die Federführung für 'Künste im Exil' und die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Exil verfügt das Deutsche Exilarchiv über eine breite Expertise auf dem Gebiet“.

„Unsere Dauerausstellung mit Exponaten aus unserer eigenen Sammlung wird die Erfahrung des Exils in den Blick nehmen“, sagt Sylvia Asmus, Leiterin des Deutschen Exilarchivs 1933-1945.

In Wechselausstellungen sollen in Zukunft aktuelle Themen zu Exil und Emigration vom Deutschen Exilarchiv 1933-1945 aufgegriffen werden. „Künste im Exil“ berücksichtigt unterschiedliche künstlerische Disziplinen und verbindet die historische Perspektive auf das Exil aus dem Machtbereich der NS-Diktatur mit dem Blick auf gegenwärtige Phänomene. Das kooperative Netzwerkprojekt profitiert von der thematisch unterschiedlichen Darstellung auf der Basis der jeweiligen Bestände der Einrichtungen und wächst seit 2013 sukzessive um Exponate und Einträge.

Hintergrund

Die Deutsche Nationalbibliothek sammelt seit über 100 Jahren alle deutschen und deutschsprachigen Publikationen in Wort und Ton ab 1913, dokumentiert und archiviert sie und macht sie der Öffentlichkeit zugänglich. Im Deutschen Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek werden Publikationen und ungedruckte Zeugnisse der deutschsprachigen Emigration 1933-1945 gesammelt.

Die Gründung des Deutschen Exilarchivs 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek in der frühen Nachkriegszeit wurde von exilierten Schriftstellern und Publizisten mitinitiiert. Mit Veranstaltungen, Ausstellungen und Vorträgen trägt es dazu bei, diese konservierte Vergangenheit aktiv zu vermitteln, erfahrbar zu machen und das durch Exil und Emigration Vergessene wieder ins kulturelle Gedächtnis zurückzuholen.

Kontakt

Ansprechpartnerin

Dr. Sylvia Asmus
s.asmus@dnb.de

Kontakt: presse@dnb.de

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