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Sensation – Propaganda – Widerstand. 500 Jahre Flugblatt: von Luther bis heute

Pressemitteilung vom: 30. November 2016

Ausstellung des Deutschen Buch- und Schriftmuseums der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig
9. Dezember 2016 bis 23. Juli 2017
Eröffnung am 8. Dezember 2016. 19 Uhr

Zum Auftakt des Reformationsjahres 2017 zeigt das Deutsche Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig eine Ausstellung, die sich im großen Reigen von Luther-Ausstellungen einen schrägen Blick auf das Thema Reformation erlaubt: die Reformation als medien- und gesellschaftshistorisches Ereignis, seine medialen Werkzeuge und deren Spätwirkung. Die Ausstellung „Sensation – Propaganda – Widerstand. 500 Jahre Flugblatt: von Luther bis heute“ erzählt eine kurze Geschichte des Flugblattes.

Ohne das Medium des Flugblattes hätten die reformatorischen Gedanken Martin Luthers niemals das Echo gefunden, das Luther schließlich zu einer der wichtigsten Protagonisten der Neuzeit gemacht hat. Das Flugblatt, das erst durch den Buchdruck mit beweglichen Lettern ermöglicht wurde, hat als frühestes Massenmedium durch den „printing native“ Martin Luther seine erste große Konjunktur erlebt. Seit dem 16. Jahrhundert sorgt es für die Berichterstattung über aktuelle Themen und gilt als Geburtshelfer einer medialen Öffentlichkeit. Mit markiger Wortwahl spart das Medium Flugblatt bis heute keine Beschimpfungen aus und sorgt seit Jahrhunderten für gesellschaftlichen Zündstoff. Die Ausstellung, die sich – ausgehend vom Lutherjahr 1517 - der Geschichte des Flugblatts bis in die heutige Zeit widmet, fragt anhand von neun Kapiteln nach der gesellschaftlichen Wirkmächtigkeit von Flugblättern.

Ob frühe Sensationsmeldungen über Monster und Mißgeburten oder „Flugschriften im Glaubensstreit“, ob „Die Welt der Fliegenden Blätte“ im 19. Jahrhundert oder das Flugblatt zwischen Propaganda und Widerstand im Krieg, ob die Provokationen und Eskalationen der 68er oder das fliegende Blatt in der Friedlichen Revolution 1989: Das Flugblatt entpuppt sich als Agent eines widerständigen Alltags. Das Thema „Kleine Techniken des Aufbegehrens“ schließlich erlaubt einen Blick in die technischen Werkstätten hinter den Flugblättern.

Mit freundlicher Unterstützung durch die Stadt Leipzig.

Sensation – Propaganda – Widerstand. 500 Jahre Flugblatt: von Luther bis heute

Ausstellung des Deutschen Buch- und Schriftmuseums der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig
9. Dezember 2016 bis 23. Juli 2017
Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr, Donnerstag 10-20 Uhr,
Feiertage (außer montags) 10-18 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

Ausstellungseröffnung: 8. Dezember 2016, 19 Uhr

Begrüßung: Michael Fernau, Direktor der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig
Einführung: Dr. Stephanie Jacobs, Leiterin des Deutschen Buch- und Schriftmuseums
Vortrag: Uwe Warnke, Berlin: "Flugschrift im Flugschutt“

Führungen:

Neben allgemeinen Führungen zur Ausstellung und museumspädagogischen Angeboten bietet das Deutsche Buch- und Schriftmuseum drei Sonderführungen an: „Monstren – Mönche – Neue Medien: Flugschrift und Flugblatt in der Lutherzeit“, „Flugblatt als Waffe im Krieg“ und „Kleine Techniken des Aufbegehrens – zur Technikgeschichte des Flugblatts“.

Hintergrund

Das Buch hat wie kein anderes Medium unsere Kultur und Zivilisation geprägt: Seit Jahrhunderten wird unser Wissen über die Welt und über den Menschen in Büchern gespeichert. Die Sammlung, Ausstellung und wissenschaftliche Bearbeitung buch- und mediengeschichtlicher Zeugnisse ist die Aufgabe des Deutschen Buch- und Schriftmuseums der Deutschen Nationalbibliothek. 1884 als Deutsches Buchgewerbemuseum in Leipzig gegründet gilt es als das weltweit älteste und nach Umfang und Qualität der Bestände als eines der bedeutendsten Museen auf dem Gebiet der Buchkultur.

Kontakt

Ansprechpartnerin

Dr. Stephanie Jacobs

Tel.: +49 341 2271-575
s.jacobs@dnb.de


Kontakt: presse@dnb.de

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