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100 Jahre Einweihung des Gebäudes der Deutschen Bücherei

Pressemitteilung vom: 30. August 2016

Das Leipziger Gebäude der Deutschen Nationalbibliothek feiert seinen Hundertsten: Am 2. September 1916 wurde der Gründungsbau der ehemaligen „Deutschen Bücherei des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig“, die heutige Deutsche Nationalbibliothek, feierlich eingeweiht.

Das repräsentative Gebäude mit der eindrucksvoll geschwungenen Hauptfassade ist nach den Entwürfen von Oskar Pusch errichtet worden. Ein Generalbebauungsplan aus dem Jahre 1913 sah für das Gebiet am Deutschen Platz eine als Prachtstraße ausgebildete zentrale Achse vor, die eine Verbindung zwischen dem Neuen Rathaus und dem Völkerschlachtdenkmal herstellte – die heutige Straße des 18. Oktober. Der Entwurf sah einen gekrümmten Baukörper im Stil der italienischen Frührenaissance mit einer künstlerisch ausgestalteten Fassade am Deutschen Platz vor, der Verwaltungs- und Katalogräume sowie Magazinflächen in den Obergeschossen enthielt. Senkrecht dazu erstreckte sich ein Mitteltrakt mit dem Lesesaal. Errichtet wurde das Bibliotheksgebäude von 1914 bis 1916 in nur zweieinhalb Jahren Bauzeit. Schon die damaligen Planungen sahen alle 20 Jahre eine Erweiterung vor, damit sollte der Gebäudekomplex eine für die nächsten 200 Jahre ausreichende Kapazität aufweisen.

Mit dem ersten Erweiterungsbau, der von 1934 bis 1936 als Südostflügel errichtet wurde, und dem zweiten Erweiterungsbau, der von 1959 bis 1963 an der Nordwestseite entstand, folgte man den Planungen des Architekten Oskar Pusch und des Baurats Karl Julius Baer. Bereits der dritte Erweiterungsbau, der von 1976 bis 1982 als reiner Magazinbau errichtet wurde, wich vom ursprünglichen Plan ab. In einem Abstand von ca. 40 m zum Altbau wurde ein freistehendes Magazingebäude errichtet, das ausschließlich der Aufbewahrung von Büchern dient. Die Straße des 18. Oktober wurde ab 1968 zum Teil mit Wohnhochhäusern bebaut. Im städtebaulichen Kontext dieser Hochhäuser ist der dritte Erweiterungsbau, der in Form eines Bücherturmes errichtet wurde, zu sehen.

Der 2011 eröffnete vierte und jüngste Erweiterungsbau der Stuttgarter Architektin Gabriele Glöckler dockt am Westgiebel an den Gründungsbau am Deutschen Platz an und fügt das Gebäudeensemble zusammen, indem er den Bücherturm einbezieht. Neben Ausstellungsräumen für das Deutsche Buch- und Schriftmuseum und dem Museumslesesaal bietet er Platz für Büroräume und Magazine. Darunter sind auch die Magazine des von Berlin nach Leipzig gezogenen Deutschen Musikarchivs, für das ein Lesesaalgebäude im westlichen Innenhof des Bestandsgebäudes errichtet wurde.

Die Magazinkapazitäten des vierten Erweiterungsbaus werden voraussichtlich im Jahr 2025 ausgeschöpft sein. Für eine die fünfte Erweiterung des Leipziger Gebäudes haben die Arbeiten an der Bedarfsbeschreibung für einen Magazinbau mit optimalen Bedingungen für die Lagerung der Medienwerke – Bücher, Zeitschriften, Tonträger, Datenträger – bereits begonnen.

Veranstaltungen am 2. September

Die Deutsche Nationalbibliothek in Leipzig und ihre Historie.
Führungen um 10 Uhr, 11 Uhr, 13 Uhr, 15 Uhr und um 17 Uhr.
Treffpunkt ist das Foyer im historisches Gebäude.
Der Eintritt ist frei.

Kartonmodell des historischen Bibliotheksgebäudes in Leipzig mit der prachtvollen Fassade am Deutschen Platz.
Die Kreativwerkstatt im Deutschen Buch- und Schriftmuseum bietet Anleitung und Unterstützung beim Selberbauen.
14 Uhr im Museumskabinett. Der Eintritt ist frei.

Hintergrund

Die Deutsche Nationalbibliothek sammelt seit über 100 Jahren alle deutschen und deutschsprachigen Publikationen in Wort und Ton ab 1913, dokumentiert und archiviert sie und macht sie der Öffentlichkeit zugänglich. Ihre umfassenden Dienstleistungen bietet sie an den beiden Standorten in Leipzig und Frankfurt am Main und in digitaler Form global an. Mit dem Deutschen Exilarchiv 1933 – 1945 und dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum verfügt die Deutsche Nationalbibliothek darüber hinaus über wertvolle und reichhaltige Sondersammlungen. Durch Lesungen, Ausstellungen, Vorträge und Konzerte macht sie regelmäßig auf ihre Schätze aufmerksam und fördert Buchkultur, Lesekultur und Musikkultur – mit mehr als 30 Millionen Medieneinheiten, jährlich rund 220.000 Besuchern an den beiden Standorten Leipzig und Frankfurt am Main und mit einem bunten und hochkarätigen Veranstaltungsprogramm.

Kontakt

Ansprechpartner

Michael Fernau
direktion-leipzig@dnb.de

Kontakt: presse@dnb.de

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