„Semer“ Schallplatten 1932 – 1938. Eine musikalische Zeitreise zur Gegenwart
Pressemitteilung vom: 25. Juni 2015
Veranstaltung im Rahmen vom „Schalom. Jüdische Woche in Leipzig 2015“. Podiumsgespräch und Konzert „Semer Label Reloaded“.
Freitag, 3. Juli 2015, um 19 Uhr | Deutsche Nationalbibliothek in Leipzig
Dr. Rainer E. Lotz und Dr. Alan Bern beleuchten im Gespräch die Geschichte des Schallplattenlabels „Semer“. Die um 1932 im Berliner Scheunenviertel gegründete Plattenfirma hat bis 1938 jüdische und hebräische Schlager, Opernarien und kantorale Musik veröffentlicht und damit eine wichtige Rolle im deutsch-jüdischen Kulturleben gespielt. Nur wenige Schellackplatten des Labels „Semer“ haben den Holocaust überstanden; sie sind Basis von „Semer Label Reloaded“ von Dr. Alan Bern und einigen der bekanntesten Klezmermusiker unserer Zeit.
Live-Musik des Semer Projekts und historische Tonaufnahmen aus dem Bestand des Deutschen Musikarchivs der Deutschen Nationalbibliothek lassen den Klang der damaligen Zeit wieder aufleben. Die Schellackplatten des Labels aus dem Bestand des Deutschen Musikarchivs wurden in „Vorbei ... beyond recall: Dokumentation jüdischen Musiklebens in Berlin 1933–1938“ (Bear Family Records, 2001) wieder veröffentlicht.
Dr. Rainer E. Lotz ist Entwicklungspolitiker, Musik- und Schallplattenhistoriker, Verfasser zahlreicher Publikationen zur Mediengeschichte und Herausgeber der deutschen National-Discographie. Seine Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem erhielt er den „ARSC Award for Best General Research in Recorded Sound 2002“ und 2015 die Grammy Award Nomination in der Kategorie „Best Historical Album“.
Dr. Alan Bern ist Mitbegründer und Programmdirektor des „Yiddish Summer Weimar“, Komponist /Arrangeur, Pädagoge und Philosoph sowie musikalischer Leiter von vielen Musikensembles, u. a. „Semer Label Reloaded“, „Brave Old World“ und „The Other Europeans“. 2009 bekam er die „EhrenRUTH“ für sein Lebenswerk als Musiker und Pädagoge.
„Semer Label Reloaded“ ist ein internationales Ensemble renommierter Musikerinnen und Musiker der Gegenwart. Es wurde von Alan Bern 2012 für das Jüdische Museum zusammengestellt. „Semer Label Reloaded“ tritt zur Veranstaltung als Trio auf: Alan Bern, Sasha Lurje, Fabian Schnedler.
„Semer“ Schallplatten 1932-1938. Eine musikalische Zeitreise zur Gegenwart
Podiumsgespräch und Konzert „Semer Label Reloaded“
Podiumsgespräch mit Dr. Rainer E. Lotz und Dr. Alan Bern, Moderation: Kulturwissenschaftler, Hörfunkautor und Journalist Christian Forberg
Freitag, 3. Juli 2015, 19 Uhr
Deutsche Nationalbibliothek, Deutscher Platz 1, Leipzig Eintritt frei
Die Veranstaltung der Deutschen Nationalbibliothek im Rahmen vom „Schalom. Jüdische Woche in Leipzig 2015“ wird durch die „Gesellschaft für das Buch“ e.V., dem Freundeskreis der Deutschen Nationalbibliothek unterstützt.
Hörprobe
Eine Hörprobe aus dem Bestand des Deutschen Musikarchivs der Deutschen Nationalbibliothek ist online
Hintergrund
Die Deutsche Nationalbibliothek sammelt seit über 100 Jahren alle deutschen und deutschsprachigen Publikationen in Wort und Ton ab 1913, dokumentiert und archiviert sie und macht sie der Öffentlichkeit zugänglich. Die Sammlung von Tonaufnahmen im Deutschen Musikarchiv der Deutschen Nationalbibliothek geht bis in die Anfänge der Tonträgerproduktion im 19. Jahrhundert zurück. Mit Tonträgern wie Schellackplatten und Phonographenzylindern sowie Klavierrollen sind frühe Formen der Musikaufzeichnung einbezogen. Digitale Tonträger bilden den jüngsten Sammlungsteil.
Mit dem Deutschen Exilarchiv 1933–1945 und dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum verfügt die Deutsche Nationalbibliothek darüber hinaus über wertvolle und reichhaltige Sondersammlungen. Durch Lesungen, Ausstellungen, Vorträge und Konzerte macht sie regelmäßig auf ihre Schätze aufmerksam und fördert Buchkultur, Lesekultur und Musikkultur – mit derzeit mehr als 30 Millionen Medieneinheiten, jährlich rund 220.000 Besuchern an den beiden Standorten Leipzig und Frankfurt am Main und mit einem bunten und hochkarätigen Veranstaltungsprogramm.
Kontakt
Pressesprecher
Stephan Jockel
Kontakt: presse@dnb.de