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Philipp Ther: „Die Neue Ordnung auf dem alten Kontinent – Eine Geschichte des neoliberalen Europa“

Pressemitteilung vom: 26. September 2014

Als im November 1989 die Mauer fiel, begann ein Großexperiment kontinentalen Ausmaßes: Die ehemaligen Staaten des „Ostblocks“ wurden binnen kurzer Zeit auf eine neoliberale Ordnung getrimmt und dem Regime der Privatisierung und Liberalisierung unterworfen. Philipp Ther war vor Ort, als die Menschen damals in Prag auf die Straße gingen, später lebte er mehrere Jahre in Tschechien, Polen und der Ukraine. In seinem Buch legt er eine zeithistorische Analyse der neuen Ordnung auf dem alten Kontinent vor – und zwar erstmals in gesamteuropäischer Perspektive. Angereichert durch persönliche Erfahrungen, rekapituliert Ther den Verlauf der „verhandelten Revolutionen“. Er zeigt, dass der Umbau der mittel- und osteuropäischen Ökonomien auch auf Länder im Westen zurückwirkte, die Arbeitsmarktreformen der rot-grünen Bundesregierung interpretiert er z. B. als „nachholende Modernisierung“. In seinem Buch räumt Philipp Ther mit einigen Mythen rund um „1989“ auf und zieht eine Zwischenbilanz, die für breite Diskussionen sorgen wird: Was funktionierte besser – radikale Schocktherapien oder schrittweise Reformen? Welche Lehren lassen sich im Hinblick auf die gegenwärtige Krise der südeuropäischen Länder ziehen? Und warum wurde Berlin wirtschaftlich von Städten wie Warschau oder Prag überholt?

Philipp Ther: „Die Neue Ordnung auf dem alten Kontinent – Eine Geschichte des neoliberalen Europa“

Buchvorstellung und Gespräch
Moderation: Andreas F. Rook, Journalist (MDR) Samstag, 4. Oktober 2014, 19 Uhr Deutsche Nationalbibliothek, Deutscher Platz 1, Leipzig Eintritt frei

Eine Veranstaltung der Deutschen Nationalbibliothek in Kooperation mit dem 18. Leipziger Literarischen Herbst.

Zur Person Philipp Ther

Philipp Ther, geboren 1967, ist Professor am Institut für Osteuropäische Geschichte der Universität Wien. Ther war zuvor unter anderem John F. Kennedy Fellow an der Harvard University und Professor am European University Institute in Florenz. Sein Buch „Die dunkle Seite der Nationalstaaten: 'ethnische Säuberungen' im modernen Europa“ wurde 2012 vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet und in mehrere Sprachen übersetzt.

Hintergrund

Die Deutsche Nationalbibliothek sammelt seit über 100 Jahren alle deutschen und deutschsprachigen Publikationen in Wort und Ton ab 1913, dokumentiert und archiviert sie und macht sie der Öffentlichkeit zugänglich. Ihre umfassenden Dienstleistungen bietet sie an den beiden Standorten in Leipzig und Frankfurt am Main und in digitaler Form global an. Mit dem Deutschen Exilarchiv 1933 – 1945 und dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum verfügt die Deutsche Nationalbibliothek darüber hinaus über wertvolle und reichhaltige Sondersammlungen. Durch Lesungen, Ausstellungen, Vorträge und Konzerte macht sie regelmäßig auf ihre Schätze aufmerksam und fördert Buchkultur, Lesekultur und Musikkultur – mit derzeit fast 29 Millionen Medieneinheiten, jährlich rund 220.000 Besuchern an den beiden Standorten Leipzig und Frankfurt am Main und mit einem bunten und hochkarätigen Veranstaltungsprogramm.

Kontakt

Pressesprecher

Stephan Jockel

presse@dnb.de

Kontakt: presse@dnb.de

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