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Ausstellungseröffnung: „…mehr vorwärts als rückwärts schauen…“– Das deutschsprachige Exil in Brasilien 1933–1945.

Pressemitteilung vom: 2.10.2013

Vom 8. Oktober 2013 bis zum 31. Mai 2014 zeigt das Deutsche Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek die Ausstellung "…mehr vorwärts als rückwärts schauen…„ – Das deutschsprachige Exil in Brasilien 1933–1945. “…olhando mais para frente do que para trás…„ – O exílio de língua alemã no Brasil 1933–1945.“
Die Eröffnung der Ausstellung mit dem Vicechairman der Deutschen Bank AG, Caio Koch-Weser findet am Montag, den 7. Oktober, 19 Uhr, statt.

Stefan Zweig war nur einer von ca. 16.000 bis 19.000 deutschsprachigen Exilanten, die zwischen 1933 und 1945 in Brasilien Zuflucht fanden. Die vom Deutschen Exilarchiv 1933 - 1945 in Zusammenarbeit mit Marlen Eckl erarbeitete Ausstellung präsentiert anhand von über 150 zum Teil noch nicht öffentlich gezeigten Objekten, Dokumenten sowie Bild- und Tondokumenten den Werdegang der Flüchtlinge des Nationalsozialismus, vor allem ihre Integration in die brasilianische Gesellschaft. Sie beleuchtet die von Flüchtlingen gegründeten jüdischen Gemeinden, die politischen Aktivitäten der Exilanten und den Aufbau von Siedlungsprojekten wie Rolândia und Terra Nova ebenso wie die Aktivitäten der NSDAP-AO in Brasilien.

Ausgehend von den politischen und historischen Kontexten in Brasilien und Deutschland der 1930er und 1940er Jahre wird das Wirken der Flüchtlinge in Kultur, in der Wissenschaft und der Wirtschaft des Landes veranschaulicht wie auch der wechselseitige Kulturaustausch mit brasilianischen Intellektuellen und Künstlern. Dabei stehen das kulturelle Schaffen und der Einfluss der Exilanten in Brasilien sowie deren Funktion als Brückenbauer zwischen den Kulturen im Mittelpunkt der Ausstellung.

Als Veranstaltung des Deutschlandjahres in Brasilien 2013/2014 wird die Ausstellung ab dem 29. Oktober 2013 auch in der brasilianischen Nationalbibliothek in Rio de Janeiro und anschließend in weiteren Städten Brasiliens zu sehen sein. Das zweisprachige Begleitbuch zur Ausstellung erscheint im Hentrich & Hentrich Verlag.

„…mehr vorwärts als rückwärts schauen… “ – Das deutschsprachige Exil in Brasilien 1933–1945
Ausstellung in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main
8. Oktober 2013 bis 31. Mai 2014
Montag – Donnerstag 12 – 20 Uhr, Freitag 12 – 18 Uhr, Samstag 12 – 17 Uhr
An Sonn- und Feiertagen sowie vom 24. Dezember 2013 bis einschließlich 1. Januar 2014 geschlossen. Der Eintritt ist frei.

Presseführung

7. Oktober 11 Uhr

Ausstellungseröffnung

Montag, den 7. Oktober, 19 Uhr

Begleitprogramm

11. Oktober, 19 Uhr
„Kurt Klagsbrunn. Fotograf im Land der Zukunft“ Buchvorstellung mit dem Neffen des emigrierten österreichischen Fotografen, Victor Hugo Klagsbrunn und dem bekannten brasilianischen Schriftsteller Luis S. Krausz

18. Februar 2014, 19 Uhr
Der Schauspieler Jochen Nix liest Texte deutschsprachiger Exilanten in Brasilien

21./22. Februar 2014
Symposium „Kunst und Gesellschaft zwischen den Kulturen. Die Kunsthistorikerin Hanna Levy-Deinhard im Exil und ihre Aktualität heute“ in Kooperation mit Irene Below

Kuratorenführungen durch die Ausstellung

11.10. / 26.11. / 11.12.2013
22.1. / 18.2. / 29.4. / 22.5.2014 jeweils um 18 Uhr.

Hintergrundinformation

Das Deutsche Exilarchiv 1933-1945 befindet sich am Frankfurter Standort der Deutschen Nationalbibliothek. Es hat die Aufgabe, alle zwischen 1933 und 1945 von deutschsprachigen Emigranten im Ausland veröffentlichten Bücher und Broschüren aus den Bereichen Literatur, Politik, Wissenschaft und jüdische Emigration zu sammeln. Außerdem zählen zu dem Bestand Exil-Zeitschriften. Einen weiteren Sammelschwerpunkt bilden Nachlässe von deutschsprachigen Emigranten sowie Archive von Exilorganisationen.

Die Gründung des Deutschen Exilarchivs 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek in der frühen Nachkriegszeit wurde von exilierten Schriftstellern und Publizisten mitinitiiert. Die ersten Bücher der Frankfurter Sammlung waren Geschenke von Emigranten. Mit seiner Sammlung von Exilpublikationen und persönlichen Nachlässen versteht sich das Deutsche Exilarchiv als Ort der Sicherung und Bewahrung von Publikationen und ungedruckten Zeugnissen der deutschsprachigen Emigration. Mit Veranstaltungen, Ausstellungen und Führungen trägt es dazu bei, diese konservierte Vergangenheit aktiv zu vermitteln, erfahrbar zu machen und das durch Exil und Emigration Vergessene wieder ins kulturelle Gedächtnis zurückzuholen.

Auf Wunsch des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Bernd Neumann, hat das Deutsche Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek die Federführung und Koordination der virtuellen Ausstellung und des Netzwerks „Künste im Exil“, die das Exil von Künstlern in seiner ganzen Vielschichtigkeit zeigt, übernommen. Seit dem 18. September sind die ersten Module dieses neuen Ausstellungsformats online zu sehen, zunächst bis Ende 2014 werden über 25 Netzwerkpartner die Ausstellung stetig erweitern.

Ansprechpartnerin

s.asmus@dnb.de

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