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Nachrichten aus den Exilsammlungen

Ausschnitt der illustrierten Titelseite des London Diary von Lili Cassel. Ein zeichnendes Mädchen sitzt zwischen Wolken vermutlich auf einem Sperrballon zur Abwehr von Luftangriffen. Die Illustrationen sind mit Tusche und Wasserfarben gemalt.

Fragebögen als Quelle zur Erforschung des deutschsprachigen Exils – Am Beispiel von Alfred Kantorowicz

„Fragebögen, von welcher Institution sie auch kommen mögen, fülle ich bis an mein Lebensende nicht mehr aus – irgendwann hat alles ein Ende“, schrieb der Jurist, Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Alfred Kantorowicz im November 1975 an den Bibliothekar und Exilforscher Ernst Loewy.

Glücklicherweise wurden aber viele Fragebögen ausgefüllt, auch von Alfred Kantorowicz. In der Sammlung des Deutschen Exilarchivs 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek sind viele von diesen besonderen Dokumenten zu finden. Sie erlauben spezielle Einblicke in das Leben und Wirken deutschsprachiger Exilierter. Im Archiv der Deutschen Akademie im Exil / American Guild for German Cultural Freedom sind hunderte solcher Fragebögen überliefert. Sie geben Auskunft über Fluchtgründe und -zeitpunkte, über die Erfahrungen im Exil, die Auswirkungen des Exils auf das künstlerische Wirken, Politisierung im Exil, Vernetzung und zahlreiche weitere Themen. Aber auch Fragebögen in Archiven von Exilforscher*innen, etwa im Nachlass von Ernst Loewy oder Wilhelm Sternfeld, gewähren interessante Einblicke. Sie zeigen, wie der Fokus der Exilforschung sich im Laufe der Zeit änderte und je nach Nationalität der Forschenden einen anderen Schwerpunkt bekam. Sie machen außerdem deutlich, wie die Exilforschung sich immer wieder gegen Einschränkungen ihres Forschungsgegenstandes wehren musste.

In „Pässe, Reisekoffer und andere ‚Asservate‘. Archivalische Erinnerungen ans Leben“ (Sichtungen. Archiv – Bibliothek – Literaturwissenschaft, 18./19. Jahrgang, 2021) hat die Leiterin des Deutschen Exilarchivs 1933-1945 Sylvia Asmus darüber berichtet.

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Inhalt des Dossiers

  1. Dr. Ruth K. Westheimer (1928–2024) – in memoriam
  2. Guy Stern (1922–2023) – in memoriam
  3. Trude Simonsohn (1921-2022) – in memoriam
  4. „Kinderemigration aus Frankfurt am Main. Geschichten der Rettung, des Verlusts und der Erinnerung"
  5. Fragebögen als Quelle zur Erforschung des deutschsprachigen Exils – Am Beispiel von Alfred Kantorowicz
  6. Professor Dr. John M. Spalek (1928-2021) in memoriam
  7. Lieselotte Maas (1937-2020) – In memoriam
  8. Ruth Klüger (1931-2020) – In memoriam
  9. „Was soll ich kochen?“ – Rezepte aus dem Deutschen Exilarchiv 1933-1945
  10. Hellmut Stern (1928-2020) – In memoriam
  11. Thomas Mann: Deutsche Hörer! – Hörstation Exil 1933-1945 vor der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt eingeweiht
  12. Ausstellungskatalog „Exil. Erfahrung und Zeugnis“ erscheint
  13. Themenschwerpunkt Exil: Das Geschichtsmagazin „Damals“ erscheint in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Exilarchiv 1933–1945
  14. Dora Schindel (1915–2018) – In memoriam
  15. Werner Berthold (1921–2017) – In memoriam
  16. Rolf Kralovitz (1925 - 2015) – In memoriam
  17. Buddy Elias – In memoriam
  18. Künste im Exil - virtuelle Ausstellung und Netzwerk
  19. Brigitte Kralovitz-Meckauer (1925–2014) – In memoriam
  20. Ludwig Werner Kahn - zum 100. Geburtstag
  21. Verleihung der Goethe-Medaille und der Ehrenmitgliedschaft der Gesellschaft für Exilforschung e.V. an Professor John M. Spalek
  22. „Nestor der deutschen Finanzwissenschaft“ - Fritz Neumark zum 110. Geburtstag
  23. Büchergeschenk für die Deutsche Nationalbibliothek
  24. „Als Gefangene bei Stalin und Hitler“ - Margarete Buber-Neumann zum 20. Todestag
  25. Begründer der Futurologie - Ossip K. Flechtheim zum 100. Geburtstag
  26. Zum Tod der Lyrikerin Emma Kann
  27. Nestor der Exilforschung 1933-1945 in den USA - zum 80. Geburtstag von Prof. Dr. John M. Spalek
  28. Vorlass des Politologen John G. Stoessinger im Deutschen Exilarchiv 1933-1945
  29. Lili Cassel Wronker: A London Diary, 1939–1940
  30. Chronistin ihres Jahrhunderts - Anja Lundholm zum 90. Geburtstag
  31. Reichsausbürgerungskartei
  32. Das Deutsche Exilarchiv 1933–1945 erwirbt den umfangreichen Nachlass des Hethitologen Hans Gustav Güterbock (1908–2000)
  33. Geneviève Pitot: Der Mauritius-Schekel

Letzte Änderung: 06.01.2022
Kurz-URL: https://www.dnb.de/deanachrichten

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