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Deutsche Nationalbibliothek über Ostern geschlossen

18. bis 21. April 2025: Die Deutsche Nationalbibliothek ist an beiden Standorten geschlossen. Die Ausstellungen des Deutschen Buch- und Schriftmuseums sind von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Nachrichten aus den Exilsammlungen

Ausschnitt der illustrierten Titelseite des London Diary von Lili Cassel. Ein zeichnendes Mädchen sitzt zwischen Wolken vermutlich auf einem Sperrballon zur Abwehr von Luftangriffen. Die Illustrationen sind mit Tusche und Wasserfarben gemalt.

Das Deutsche Exilarchiv 1933–1945 erwirbt den umfangreichen Nachlass des Hethitologen Hans Gustav Güterbock (1908–2000)

Mit Unterstützung der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung konnte das Deutsche Exilarchiv 1933–1945 als Teil des Projektes mit John M. Spalek den Nachlass des bedeutenden Hethitologen Hans Gustav Güterbock in seine Sammlung aufnehmen.
Nach dem Studium der Assyriologie in Berlin, Leipzig und Marburg war der aus Berlin stammende Güterbock von 1933 bis 1935 Mitarbeiter am Vorderasiatischen Museum in Berlin und nahm bereits während dieser Zeit an Grabungsexpeditionen in Boghazköy/Anatolien unter der Leitung von Kurt Bittel teil.

Drei Jahre nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten musste Güterbock Deutschland verlassen. Er folgte seinem Doktorvater Benno Landsberger und emigrierte in die Türkei, wo er bis 1948 Professor für Hethitologie in Ankara war. Dort lernte er auch seine spätere Frau, Franziska Hellmann, kennen, die mit ihren Eltern aus Würzburg emigriert war. Ihre beiden Söhne Walter Michael und Thomas Martin Güterbock kamen in Ankara zur Welt.
1949 ließ sich Güterbock in Chicago nieder, wo er an der University of Chicago am Oriental Institute lehrte. Nach seiner Emeritierung war Güterbock weiter aktiv, etwa als Mitherausgeber des „Chicago Hittite Dictionary“.
Zu seinen Werken gehören neben einer Vielzahl von Beiträgen in Fachzeitschriften unter anderem „Siegel aus Boghazköy" (B.-Frohnau: Selbstverl. d. Hrsg. Dr. E. F. Weidner 1940-42) sowie „Kumarbi: Mythen vom churritischen Kronos aus den hethitischen Fragmenten zusammengestellt, übersetzt und erklärt“ (Zürich; New York: Europaverl. 1946).
Güterbock ist vielfach geehrt und ausgezeichnet worden,unter anderem wurde er 1959 zum Tiffany and Margaret Blake Distinguished Service Professor des Oriental Institus der University of Chicago ernannt und erhielt Ehrendoktorwürden der Freien Universität Berlin, der Universität Uppsala und der Universität Ankara.

Der Nachlass von Hans Gustav Güterbock enthält ein umfangreiches Konvolut von Briefen, unter anderem von Kurt Bittel, Johannes Friedrich, Albrecht Goetze, Benno Landsberger und Ernst F. Weidner sowie zahlreiche Familienbriefe, zum Teil aus der Zeit der Emigration; Lebensdokumente, darunter Urkunden, Pässe, Fotografien und Notiz- und Adressbücher sowie Familiendokumente; eine Vielzahl von Fotografien von Landschaften, Ausgrabungsstätten, etwa von Boghazköy, Istanbul, Karalar und Konya; einige Belegexemplare seiner wissenschaftlichen Arbeiten sowie autobiografische Schriften.

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Inhalt des Dossiers

  1. Dr. Vincent C. Frank Steiner (1930–2025) – In memoriam
  2. Hans Günter Flieg (1923–2024) – In memoriam
  3. Dr. Ruth K. Westheimer (1928–2024) – in memoriam
  4. Guy Stern (1922–2023) – in memoriam
  5. Trude Simonsohn (1921-2022) – in memoriam
  6. „Kinderemigration aus Frankfurt am Main. Geschichten der Rettung, des Verlusts und der Erinnerung"
  7. Fragebögen als Quelle zur Erforschung des deutschsprachigen Exils – Am Beispiel von Alfred Kantorowicz
  8. Professor Dr. John M. Spalek (1928-2021) in memoriam
  9. Lieselotte Maas (1937-2020) – In memoriam
  10. Ruth Klüger (1931-2020) – In memoriam
  11. „Was soll ich kochen?“ – Rezepte aus dem Deutschen Exilarchiv 1933-1945
  12. Hellmut Stern (1928-2020) – In memoriam
  13. Thomas Mann: Deutsche Hörer! – Hörstation Exil 1933-1945 vor der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt eingeweiht
  14. Ausstellungskatalog „Exil. Erfahrung und Zeugnis“ erscheint
  15. Themenschwerpunkt Exil: Das Geschichtsmagazin „Damals“ erscheint in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Exilarchiv 1933–1945
  16. Dora Schindel (1915–2018) – In memoriam
  17. Werner Berthold (1921–2017) – In memoriam
  18. Rolf Kralovitz (1925 - 2015) – In memoriam
  19. Buddy Elias – In memoriam
  20. Künste im Exil - virtuelle Ausstellung und Netzwerk
  21. Brigitte Kralovitz-Meckauer (1925–2014) – In memoriam
  22. Ludwig Werner Kahn - zum 100. Geburtstag
  23. Verleihung der Goethe-Medaille und der Ehrenmitgliedschaft der Gesellschaft für Exilforschung e.V. an Professor John M. Spalek
  24. „Nestor der deutschen Finanzwissenschaft“ - Fritz Neumark zum 110. Geburtstag
  25. Büchergeschenk für die Deutsche Nationalbibliothek
  26. „Als Gefangene bei Stalin und Hitler“ - Margarete Buber-Neumann zum 20. Todestag
  27. Begründer der Futurologie - Ossip K. Flechtheim zum 100. Geburtstag
  28. Zum Tod der Lyrikerin Emma Kann
  29. Nestor der Exilforschung 1933-1945 in den USA - zum 80. Geburtstag von Prof. Dr. John M. Spalek
  30. Vorlass des Politologen John G. Stoessinger im Deutschen Exilarchiv 1933-1945
  31. Lili Cassel Wronker: A London Diary, 1939–1940
  32. Chronistin ihres Jahrhunderts - Anja Lundholm zum 90. Geburtstag
  33. Reichsausbürgerungskartei
  34. Das Deutsche Exilarchiv 1933–1945 erwirbt den umfangreichen Nachlass des Hethitologen Hans Gustav Güterbock (1908–2000)
  35. Geneviève Pitot: Der Mauritius-Schekel

Letzte Änderung: 07.03.2025
Kurz-URL: https://www.dnb.de/deanachrichten

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