Grafische Sammlung
Die Grafische Sammlung enthält mehr als 43.000 original- und reproduktionsgrafische Einzelblätter und Blattfolgen vom 15. bis zum 21. Jahrhundert. Die hochkarätigen Bestände veranschaulichen die gestalterischen, illustrativ-künstlerischen und drucktechnischen Aspekte des Buch- und Schriftwesens.
Ursprünge der Grafischen Sammlung
Die Grundlage für die Grafische Sammlung des Deutschen Buch- und Schriftmuseums wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gelegt durch die sogenannten Weißenbach- und Schoppmeyer-Sammlungen. Diese im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstörten Vorbildersammlungen wurden seit 1950 durch Erwerbungen nach und nach ersetzt.
Grafische, buchkünstlerische und experimentelle Arbeiten der zeitgenössischen Schrift- und Buchkunst setzen neue Akzente. Die Sammlung, die kontinuierlich erweitert wird, beinhaltet:
- Arbeiten einzelner Künstlerinnen und Künstler, Werkstätten, Künstlervereinigungen, Druckereien und Verlage vornehmlich zur Buchgestaltung und Illustration
- Muster zu original- und reprografischen Techniken und Verfahren
- Beispiele handgeschriebener Texte, Initialen und Miniaturen (Originale und Reproduktionen)
- Typografischen Buchschmuck (Bordüren, Vignetten, Signets)
- Entwürfe, Layoutvorlagen und Schriftausführung typografischer und kalligrafischer Art
- Gebrauchsgrafik, Kleindrucksachen, Luxuspapiere, darunter Andachtsbilder, Bilderbogen, Etiketten, Glückwunschkarten, Papiergeld, Patenbriefe, Spitzenbilder
Exlibris-Sammlung
Mehr als 2.900 verschiedene Exlibris-Motive beherbergt die Sammlung des Museums. Seit es Bücher in gedruckter Form gibt, nutzen Buchliebhaberinnen und Buchliebhaber diese Besitzzeichen, um die eigene Büchersammlung zu kennzeichnen. Die Formenvielfalt ist enorm – von schlicht gestalteten Schriftexlibris bis zu grafisch komplexen Kleindrucken mit Sinnsprüchen, Illustrationen, Fotos, Monogrammen und Symbolen. Häufig wurden Künstlerinnen und Künstler mit der Gestaltung der individuellen Bucheignerzeichen beauftragt. Werfen Sie einen Blick auf ausgewählte Exlibris aus unserer Sammlung:
Die privaten Exlibris-Sammlungen von Hans Schulze, Karl Wiegel und Raymund Schmidt gehören mit Tausenden Exlibris-Motiven zu unseren herausragenden Sammlungen dieses Teilbestandes.
Porträt-Sammlung
Mit mehr als 3.300 Grafiken gehört die Porträtsammlung zu den weltweit umfangreichsten Beständen ihrer Art. Porträts von Druckern, Verlegern, Buchhändlern und Buchbindern gehören ebenso zu dieser unikalen Sammlung wie solche von Zensoren und anderen im Buchgewerbe Tätigen. Im Rahmen eines umfangreichen Projekts der Deutschen Forschungsgemeinschaft wurde die Sammlung erschlossen und digitalisiert. Im Bildindex finden Sie die Namen zu den Porträts in alphabetischer Reihenfolge.
Porträt-Sammlung des Deutschen Buch- und Schriftmuseums im Bildindex der Kunst und Architektur
Bilderbogen
Die Bilderbogen-Sammlung des Museums umfasst kolorierte und unkolorierte Bilderbogen aus der Zeit zwischen 1835 und 1975. Diese stammen überwiegend aus der Bilderfabrik Weissenburg im Elsass. Seltene russische Volksbilderbogen, sogenannte LUBOK-Bilderbogen, gehören ebenfalls zur Sammlung.
Reichsdrucke
Die Sammlung Reichsdrucke beinhaltet die beinahe vollständige Produktion an grafischen Drucken der Reichsdruckerei. Diese entstand 1879 durch Vereinigung der 1852 gegründeten Königlich-preußischen Staatsdruckerei mit der Königlich Geheimen Oberhofbuchdruckerei. Zu ihren Produkten zählten Kassenscheine, Banknoten, Postwertzeichen und Stempelzeichen ebenso wie geldwerte Papiere und amtliche Werke.
Blattsammlungen des Börsenvereins
Die Blattsammlung der Bibliothek des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler umfasst rund 9.000 Objekte. Darunter sind Miniaturen, Pergamenthandschriften, Wiegendrucknachbildungen, Druckproben, Schriftproben, Einbände und Einbandfragmente, Druckschriften, Porträts, Gutenbergbildnisse, Abbildungen von Geschäftsgebäuden des Buchgewerbes, Wasserzeichen und Buntpapiere.
Kontakt: Julia Rinck
Letzte Änderung:
28.10.2021
Kurz-URL:
https://www.dnb.de/grafischesammlung