Archivalien und Dokumente zur Buchgeschichte
Die Sammlung umfasst mehr als 150.000 schriftliche und bildliche Dokumente zur Geschichte des Buchhandels und des Buchdrucks vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Dazu zählen einzelne Porträts und Briefe, Geschäftsrundschreiben und ganze Verlagsarchive. Das „Buchhandelsarchiv der Bibliothek des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig“, das 1844 entstand, bildet den Kern dieser Sammlung. Dokumente zur Buchgeschichte der DDR sind ein Schwerpunkt in der neueren Erwerbung.
Buchhandelsarchiv der Bibliothek des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels
Das 1844 gegründete Buchhandelsarchiv bildet zusammen mit der bedeutenden Bibliothek des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels eine der wichtigsten Spezialsammlungen dieser Art in Deutschland. Das Archiv besteht aus einem Leipziger und einem Frankfurter Teil. Es beinhaltet überwiegend deutschsprachige Archivalien zur Buchgeschichte des 19. Jahrhunderts. Neben Einzeldokumenten wie Briefen und Verlagsverträgen sind auch geschlossene Bestände wie Geschäftsrundschreiben und Teilnachlässe von Buchhändlern vorhanden. Die Sammlung wird laufend ergänzt. Zu den Neuerwerbungen gehören insbesondere Einzelbelege des 20. Jahrhunderts wie Autografen oder Gelegenheitsdrucke, aber auch Archive einzelner Verlage.
- Materialien zu rund 3.000 Personen, Unternehmen und Sachthemen aus dem Bereich des deutschen Buchhandels
- 450 Autografen (unter anderem Verleger-Autoren-Korrespondenzen)
- mehr als 1.000 Porträts und Bildnisse (Kupferstiche von Buchhändlern und Verlegern des 16. bis 19. Jahrhunderts)
- ca. 18.000 Verlagssignets aus dem 18. bis 20. Jahrhundert
- Verlagsplakate und Plakate des Börsenvereins
- 60 laufende Meter Verlagsverzeichnisse und Prospekte
geschlossene Einheiten:
- das Archiv des Verlages Karl Robert Langewiesche, Königstein/Taunus,
- ein Teilbestand des Gustav Fischer Verlages,
- die Akten der Märkischen Buchhandelsgesellschaft Frankfurt/Oder,
- Teilnachlässe zum Beispiel von Herbert Grundmann, Horst Kliemann, Annemarie Meiner, Gerhard Menz, Wolfgang Oelbermann und Berthold Spangenberg
- umfangreiche Dokumentationen von Daten zu einzelnen Unternehmen und Persönlichkeiten
- die Foto- und Medienarchive der Verbandszeitschrift „Börsenblatt. Wochenmagazin für den Deutschen Buchhandel“ (rund 90.000 Fotografien und Film- und Tonaufnahmen)
Buchhändlerische Geschäftsrundschreiben
Mit rund 25.000 buchhändlerischen Geschäftsrundschreiben besitzen wir die weltweit größte Sammlung dieser Textgattung. Die meist ein- oder zweiseitig gedruckten Mitteilungen (auch Zirkulare genannt) entstammen überwiegend deutschen, aber auch ausländischen Verlagen und Buchhandlungen. Zeitlich ordnen sich die Zirkulare in die Zeit von 1737 bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts ein. Sie belegen zum Beispiel die Gründung oder das Erlöschen einer Firma, die Änderung der Inhaberschaft oder Namensänderungen.
Buchhändlerische Archivalien
Göschen-Sammlung
Die Sammlung ist benannt nach Georg Joachim Göschen (1752–1828), einem bedeutenden Leipziger Verleger und Drucker. Die darin enthaltenen Briefe stammen von ihm oder sind an ihn gerichtet. Die Sammlung wurde vom englischen Minister Viscount George Joachim Goschen (1831–1907), dem Enkel des Verlegers Göschen, für die Vorbereitung der Biografie seines Großvaters zusammengetragen. Das Deutsche Buch- und Schriftmuseum erwarb die Sammlung, die aus 865 Autografen und über 1.000 Briefkopien aus dem Zeitraum 1785 bis 1827 besteht, 1913 vom Londoner Auktionshaus Henry Sotheran & Co.
Einzelne Briefe der Göschen-Sammlung im Kalliope-Verbundkatalog recherchieren
Dr. Alphons-Dürr-Stiftung
Die Sammlung beinhaltet 500 Autografen von Schriftstellern und Künstlern des 19. Jahrhunderts, die aus dem Briefwechsel des Leipziger Verlegers Alphons Dürr stammen. Darunter befinden sich Briefe von Theodor Storm, Ludwig Richter oder Moritz von Schwind.
Kummersches Archiv
Das Kummersche Archiv ist eine Sammlung von rund 856 handschriftlichen und gedruckten Dokumenten von Paul Gotthelf Kummer (1750–1835). Als langjähriger Vorsitzender (1811–1833) der Deputierten des Buchhandels zu Leipzig unterstützte er die Reformbewegung im deutschen Buchhandel von 1802 bis 1804. Das Archiv gibt auch Auskunft über die Anliegen der Deputierten auf dem Wiener Kongress 1814, insbesondere zu Nachdruck und Pressefreiheit und über das Kummersche Abrechnungsinstitut von 1792. 1942 übergab der Verein der Leipziger Buchhändler zu Leipzig diese Sammlung von Dokumenten der Börsenvereinsbibliothek.
Verlags- und Antiquariatskataloge
Das Deutsche Buch- und Schriftmuseum besitzt eine Vielzahl von Verlags- und Antiquariatskatalogen.
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Buchhandelsgeschichtliche Quellen
Die Datenbank bietet einen Nachweis archivalischer Dokumente zur Buchhandels- und Verlagsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts in Deutschland. Auch Themen wie Leihbibliotheken, Lesezirkel, Zensur und Presse werden berücksichtigt. Die Datenbank ist das Ergebnis einer Auswertung von Findmitteln aus dem Bundesarchiv, aus 55 Staatsarchiven, 297 kommunalen und 217 kirchlichen Archiven. Die Daten wurden zwischen 1992 und 1997 im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Projektes erhoben. Die Informationen zu rund 80.000 Faszikeln sind über verschiedene Register, unter anderem nach Personen, Körperschaften und Sachbegriffen recherchierbar. Die Daten sind in maschinenlesbarer Form und als Register im Tabellen-Format (CSV) zugänglich.
Bildergalerie „Archivalien und Dokumente zur Buchgeschichte“
Kontakt: Carola Staniek
Letzte Änderung:
28.10.2021
Kurz-URL:
https://www.dnb.de/archivbuchgeschichte