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„Ist die Autorin dieser Publikation die gleiche Person wie die Wissenschaftlerin an der Universität Kassel?“ – ähnliche Fragen stellen sich täglich nicht nur Bibliothekarinnen und Bibliothekare, die sich um die richtige Zuordnung von Medienwerken zu ihren Urheberinnen und Urhebern kümmern. Personen und Organisationen finden sich in Normdaten, wie der Gemeinsamen Normdatei (GND). Doch wie werden sie und die Publikationen mit anderen persönlichen Normdaten, den Informationen der Verlage, den Hochschulbibliographien, den Repositorien und den Hochschulwebseiten verknüpft?

Das geschieht zum Beispiel mit ORCID® (Open Researcher and Contributor Identifier), einem weltweiten Standard, mit dem Veröffentlichungen akademischer Autorinnen und Autoren eindeutig zugeordnet werden können. Relevant ist dies etwa bei identischen Namen, Namensänderungen oder Namensvarianten – oder auch bei Veränderungen in der akademischen Karriere. Dies trägt zu einer besseren Sichtbarkeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und ihrer Veröffentlichungen bei.

GND und ORCID in der deutschen Wissenschaftslandschaft

ORCID wird von einer internationalen gemeinnützigen Organisation mit Sitz in den USA betrieben. Die mehr als 1.000 Mitglieder, die ORCID finanzieren, sind überwiegend Forschungseinrichtungen, Forschungsförderer, Verlage und Bibliotheken. Um ORCID in Deutschland zu stärken, förderte die Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) von 2016 bis 2019 das Projekt „ORCID DE – Förderung der Open Researcher and Contributor ID in Deutschland“. Die Deutsche Nationalbibliothek übernahm dabei die Aufgabe, die Verknüpfung der GND mit ORCID zu ermöglichen und eine komfortable Möglichkeit anzubieten, Publikationen des deutschen Sprachraums in ORCID-Records zu ergänzen. Mehr

Mit dem ORCID Deutschland Konsortium wurde eine zentrale Anlaufstelle für wissenschaftliche Einrichtungen geschaffen, die ORCID implementieren wollen.

DINI-Handreichung für Wissenschaftseinrichtungen

Das Positionspapier zur Autorenidentifikation (DOI: 10.18452/19528) hilft deutschen Forschungseinrichtungen bei ihrer Implementierung von ORCID. Es bildet sowohl eine strategisch-orientierte, als auch eine technisch-praxisorientierte Handreichung. 14 Mitglieder der DINI-Arbeitsgruppen Elektronisches Publizieren (E-Pub), Forschungsinformationssysteme (FIS) sowie Kompetenzzentrum Interoperable Metadaten (KIM) brachten dafür ihre unterschiedlichen Perspektiven auf die Herausforderungen und Lösungen in Bezug auf die Autorenidentifikation anhand der ORCID ein.

ORCID-Claiming-Service

Seit Juli 2019 ist bei ORCID das „Claiming“ von Publikationen aus der Deutschen Nationalbibliografie und der GND möglich. Über den Search&Link-Wizard in Ihrem ORCID-Record (Publikationsliste) haben Sie als Wissenschaftlerin oder Wissenschaftler nun eine komfortable Möglichkeit, Ihre Publikationsliste um deutschsprachige und in Deutschland erschienenen Monografien zu ergänzen.
Mehr noch: Die Deutsche Nationalbibliothek liefert die Metadaten von allen deutschen und deutschsprachigen Publikationen ab 1913, der im Ausland erscheinenden Germanica und Übersetzungen deutschsprachiger Werke einschließlich der im Internet veröffentlichten Bücher (E-Books), Hochschulschriften, Hörbücher, Digitalisate und andere Medienwerke. Insgesamt können in ORCID mehr als 20 Millionen Medienwerken zum Claimen der Metadaten ausgewählt werden.

Mit nur wenigen Klicks können Sie Informationen aus dem Katalog der Deutschen Nationalbibliothek in Ihren ORCID-Record einfügen und dabei auch Ihren Datensatz der Gemeinsamen Normdatei (GND) verknüpfen. Mehr

Diesen Claiming-Service können Sie jederzeit erneut aufrufen, zum Beispiel wenn Ihre neue Publikation erschienen ist.

Sie haben noch keinen ORCID-Record? Dann registrieren Sie sich zunächst unter https://orcid.org, um eine ORCID iD zu erhalten.

Letzte Änderung: 08.08.2024

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