Digitalisierung
Die Digitalisierung und öffentliche Bereitstellung der kulturellen Überlieferung Deutschlands sind im Zeitalter des Internets und der globalen Kommunikation eine große gesellschaftliche Herausforderung von hoher Relevanz und Dringlichkeit. Ihr gegenüber sieht sich auch die Deutsche Nationalbibliothek verpflichtet und beteiligt sich mit vielfältigen Digitalisierungsaktivitäten an deren Bewältigung. Die rechtlichen Grundlagen dafür sind der gesetzliche Auftrag der Bibliothek (siehe DNBG) sowie das Gesetz zur Nutzung verwaister und vergriffener Werke (UrhGuaÄndG). Die finanziellen Möglichkeiten werden in den Jahren 2021 bis 2024 durch Sondermittel der Staatsministerin für Kultur und Medien für Digitalisierungsmaßnahmen nachhaltig erweitert.
Digitalisierungsstrategie
Unsere Digitalisierungsstrategie ist Teil der Gesamtstrategie der Deutschen Nationalbibliothek. Sie verfolgt das Ziel, inspirierende Zugänge zu unseren Sammlungen für Wissenschaft und Forschung, für Bildung und Kultur sowie für die interessierte Öffentlichkeit im In- und Ausland zu schaffen. Sie zielt darauf ab, originale Text-, Bild- und Tondokumente des kulturellen Gedächtnisses Deutschlands langfristig zu schützen und zu erhalten. Hierbei nutzen wir den urheberrechtlich gegebenen Rahmen bei der Bereitstellung der digitalisierten Objekte möglichst umfassend.
Wir etablieren zeitgemäße, softwaregestützte Workflows zur Digitalisierung unserer Bestände, die dazu beitragen, die Wünsche der Nutzenden zur digitalen Bereitstellung der Medien schneller und vielfältiger zu erfüllen.
Aufgrund unserer Haushaltssituation pausiert derzeit die Digitalisierung von Medienwerken. Nach wie vor digitalisieren wir die Inhaltsverzeichnisse aller neu eingehenden Bücher und rückwirkend diejenigen aus früheren Jahrgängen. In Kooperation mit kommerziellen Partnern haben wir außerdem über 15.000 wissenschaftliche Monografien, Adress- und Telefonbücher aus unserem Bestand digitalisiert.
Kataloganreicherung mit digitalisierten Inhaltsverzeichnissen
Wir digitalisieren laufend die Inhaltsverzeichnisse von allen Büchern sowie Zeitschriften- und Loseblattstücktiteln, die wir neu in unsere Sammlung aufnehmen, sowie retrospektiv vor allem im Rahmen von Projekten. Aktuell stellen wir über 2,7 Millionen digitalisierte Inhaltsverzeichnisse bereit, die über unseren Katalog genutzt werden können und die wir über die Metadatendienste zur freien Nachnutzung anbieten. Jährlich kommen rund 110.000 Inhaltsverzeichnisse monografischer Neuerscheinungen hinzu.
Im Rahmen eines Großprojektes am Frankfurter Standort haben wir rund 5,3 Millionen Bücher der Zugangsjahre 1945 bis 2012 auf Inhaltsverzeichnisse überprüfen lassen und dabei 2,2 Millionen Inhaltsverzeichnisse digitalisiert.
Sämtliche Inhaltsverzeichnisse bieten wir als OCR-durchsuchbare PDF-Dateien an, die mit den Metadaten in unserem Katalog persistent verlinkt sind.
Warum digitalisieren wir Inhaltsverzeichnisse?
Wir möchten den Nutzer*innen unseres Bibliothekskatalogs komfortable Möglichkeiten der Literaturrecherche bieten. Mit einem Klick auf den Link zum digitalisierten Inhaltsverzeichnis wird die Literatursuche qualitativ verbessert und die Suchergebnisse ermöglichen eine effiziente inhaltliche Bewertung der gewünschten Publikationen. Durch die Digitalisierung erhöhen wir außerdem die weltweite Sichtbarkeit unserer Buchbestände für wissenschaftliche und kulturelle Zwecke, sowie zur Nachnutzung im Bereich von Text- und Datamining und für andere automatische Analyseverfahren.
Digitalisierungsservice on Demand
Der Digitalisierungsservice on Demand pausiert zurzeit.
Sie möchten ein Werk aus dem Bestand der Deutschen Nationalbibliothek digitalisieren lassen? Wir bietet über unseren Digitalisierungsservice on Demand die kostenpflichtige Möglichkeit, Druckmedien zu digitalisieren und im Rahmen der urheberrechtlichen Regelungen bereitstellen zu lassen.
Digitalisierte Sammlungen
Die Deutsche Nationalbibliothek hat bislang (Stand: Ende 2024) 459.731 Objekte mit 29.299.733 Seiten sowie rund 5 Millionen Inhaltsverzeichnisse und 56.896 Audio-Objekte digitalisiert, beispielsweise
- Bücher und Zeitschriften im Rahmen der Bestandserhaltung
- Systematische Bestandsdigitalisierung von Büchern in Leipzig 1913 ff.
- Systematische Bestandsdigitalisierung von Büchern in Frankfurt 1945 ff.
- Heftromanserien
- Monografien aus den Exilsammlungen
- Archivmaterialien aus den Exilsammlungen
- Wandtafeln und Anschauungsblätter
- Flugblätter der Exilsammlungen
- Exilpresse digital - Deutschsprachige Exilzeitschriften 1933–1945 (weitere Informationen)
- Jüdische Periodika in NS-Deutschland (weitere Informationen)
- Bücher und Archivalien aus der Sammlung 1. Weltkrieg (weitere Informationen)
- Novemberrevolution – Digitalisierung von Quellen zur deutschen Revolution 1918/19 (weitere Informationen)
- Historische Buchbestände des Deutschen Buch- und Schriftmuseums
- Buchhändlerische Geschäftsrundschreiben
- Nachlass von Jan Tschichold (weitere Informationen)
- 100 Bände Klassik
- Phonographenwalzen
- Kompaktkassetten
- Weitere Tonträger
- „Schmonzetten, Schmäh und Parodie“: Schellackplatten aus dem Bereich Kabarett im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (weitere Informationen)
- Verteilte digitale Rechtsquellen (weitere Informationen)
- Telefonbücher
- Adressbücher
Weitere Informationen
Letzte Änderung:
04.06.2024
Kurz-URL:
https://www.dnb.de/digitalisierung
Kontakt:
k.jockel@dnb.de