Die DDC in der Deutschen Nationalbibliothek
Foto: DNB, Tina Mengel
Die klassifikatorische Inhaltserschließung erfolgt in der Deutschen Nationalbibliothek mit Notationen der Dewey-Dezimalklassifikation (DDC):
- DDC-Sachgruppen gliedern die Deutsche Nationalbibliografie.
Beispielnotation: 610 Medizin - DDC-Kurznotationen werden zur maschinellen Erschließung eingesetzt.
Beispielnotation: 304.8 Migration - Vollständige DDC-Notationen werden von der Deutschen Nationalbibliothek seit 2007 intellektuell vergeben.
Beispielnotation: 791.430232092 Filmproduzenten
DDC-Sachgruppen
Alle Reihen der Deutschen Nationalbibliografie sowie der Neuerscheinungsdienst gliedern sich nach DDC-Sachgruppen. Dabei handelt es sich um eine fachliche Einteilung in rund 100 Klassen, die auf der Dewey-Dezimalklassifikation (DDC) basieren.
In einigen Fällen weichen die Sachgruppen von der DDC ab, damit einzelne Literaturgruppen gezielt recherchierbar sind:
- Schulbücher erhalten die Sachgruppe S
- Kinder- und Jugendliteratur erhält die Sachgruppe K
- Belletristik: Belletristische Medienwerke erhalten zusätzlich zu den Sachgruppen 800–891.8 die Sachgruppe B und sind dadurch getrennt recherchierbar.
Reihe M (Musikalien) und Reihe T (Musiktonträgerverzeichnis) folgen ebenfalls der Gliederung nach DDC. Die Sachgruppe 780 Musik wird dabei DDC-gemäß für einzelne Fachgebiete weiter untergliedert.
Über Deutschland hinaus
Die Deutsche Nationalbibliothek verwendet die DDC-Sachgruppen seit 2004. Auch die Nationalbibliotheken Österreichs und der Schweiz gliedern ihre Nationalbibliografien nach den DDC-Sachgruppen, mit nur zwei inhaltlichen Abweichungen: Im Bereich Geschichte und Geografie gibt es jeweils Sachgruppen für das eigene Land, die nur in den jeweiligen Nationalbibliografien zur Anwendung kommen.
Alle Downloads zu den DDC-Sachgruppen
- DDC-Sachgruppen für den Neuerscheinungsdienst und die Reihen A, B, C, H und O der Deutschen Nationalbibliografie ab 2013 mit enthaltenen DDC-Klassen (auf Grundlage der 23. Ausgabe der DDC)
- DDC-Sachgruppen ab Bibliografiejahrgang 2020 für die Reihen M und T der Deutschen Nationalbibliografie
- Leitfaden zur Vergabe der DDC-Sachgruppen
- Informationen zu neuen oder geänderten DDC-Sachgruppen sowie Konkordanzen der Sachgruppen bis 2003 und den DDC-Sachgruppen finden Sie auf unserer Wiki-Seite.
DDC-Kurznotationen
DDC-Kurznotationen werden für die maschinelle klassifikatorische Erschließung eingesetzt. Die Netzpublikationen einzelner Sachgruppen erhalten Kurznotationen, ebenso die Reihe B (Publikationen außerhalb des Verlagsbuchhandels) und Reihe H (Hochschulschriften) der Sachgruppe 610 (Medizin, Gesundheit).
Im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek sind DDC-Kurznotationen bei den Titelangaben mit dem Hinweis „maschinell ermittelte DDC-Kurznotation“ gekennzeichnet. In WebDewey Deutsch und WebDewey Search können sie anhand eines Kürzungsstriches (\) identifiziert werden.
Was ist eine DDC-Kurznotation im Gegensatz zu einer vollständigen DDC-Notation?
DDC-Kurznotationen sind fachlich ausgewählte kürzere DDC-Notationen, die länger sind als die Notationen der DDC-Sachgruppen. Vollständige DDC-Notationen sind alle Notationen der DDC Deutsch. Sie bilden die volle Länge der Notation ab; enthalten sie einen Kürzungsstrich (\), geht die DDC-Kurznotation bis zu dieser Stelle.
Wie werden DDC-Kurznotationen ausgewählt?
Ausgangspunkt für die DDC-Kurznotationen ist die DDC-Kurzausgabe (Abridged DDC, Ausgabe 15). Bei der Auswahl wird aber vor allem das Literaturaufkommen der letzten zehn Jahre in der Deutschen Nationalbibliothek berücksichtigt. Die Notationslänge und damit der Spezifizierungsgrad weichen deshalb häufig von der Abridged DDC ab.
Ist eine DDC-Kurznotation eine echte DDC-Notation?
Ja, es handelt sich um eine echte DDC-Notation der DDC Deutsch, die allerdings gegenüber der vollständigen Notation gekürzt ist, damit sie für maschinelle Erschließungsverfahren eingesetzt werden kann.
Vollständige DDC-Notationen
Im Kontext der DDC-Kurznotationen nennen wir die (ungekürzten) DDC-Notationen der DDC Deutsch auch vollständige DDC-Notationen. Sie werden für die Reihe A (Publikationen des Verlagsbuchhandels) der Deutschen Nationalbibliografie seit 2007 intellektuell vergeben.
Publikationen außerhalb des Verlagsbuchhandels (Reihe B) und Hochschulschriften (Reihe H) wurden bis Mitte September 2017 mit vollständigen DDC-Notationen erschlossen.
Die intellektuell vergebenen vollständigen Notationen dienen bei der maschinellen Erschließung als Referenzmaterial für die Ermittlung der DDC-Kurznotationen.
Letzte Änderung:
04.02.2021
Kurz-URL:
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