Verbrannte Orte │ Verbannte Worte
Foto: Jan Schenck (urheberrechtlich geschützt)
Eine Ausstellung des Deutschen Exilarchivs 1933–1945 und Verbrannte Orte e.V.
9. Mai - 5. Juli 2023
Meinungsfreiheit ist ein zentrales Menschenrecht und eines der höchsten Güter liberaler Gesellschaften – autoritäre Systeme fürchten sie. Vor 90 Jahren verbrannten die Nationalsozialisten an über 160 Orten in Deutschland Bücher und hofften damit Meinungen, Weltanschauungen, aus ihrer Sicht missliebige Autor*innen zum Verstummen zu bringen. Auch heute ist Meinungsfreiheit keine Selbstverständlichkeit. An vielen Orten der Welt werden Menschen an der freien Meinungsäußerung gehindert, eingesperrt und vertrieben, ihre Bücher zensiert und verboten. Damals wie heute treibt die Unterdrückung viele Betroffene ins Exil.
Die Ausstellung
Die Ausstellung „Verbrannte Orte | Verbannte Worte“ gedenkt zum einen der nationalsozialistischen Bücherverbrennungen von 1933, zum anderen macht sie auf die gegenwärtige Situation von Autor*innen aufmerksam, die in ihren Heimatländern von Repressionen und Zensur betroffen sind. Die Freiheit, alles sagen, schreiben, lesen und veröffentlichen zu dürfen, ist nach wie vor ständiger Bedrohungen ausgesetzt. Immer geht es dabei um die Herrschaft über das Denken und Handeln von Menschen und um die Legitimation und Verfestigung von Machtansprüchen und Deutungshoheiten.
Darum müssen wir Meinungsfreiheit ständig aufs Neue einfordern, für sie eintreten, um sie kämpfen. Jede Form der Unterhöhlung, der Einschränkung, der Zensur führt ein Stück näher an die Diktatur. Das lehrt uns die Geschichte, das belegt auch unsere Gegenwart.
„Verbrannte Orte | Verbannte Worte” ist eine gemeinsame Ausstellung von Verbrannte Orte e.V. und dem Deutschen Exilarchiv 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek.
Die Ausstellung war vom 9. Mai bis 5. Juli 2023 auf dem Vorplatz der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main zu sehen.
Verbannte Worte. Gespräch und Lesung mit Liao Yiwu
Anlässlich der Ausstellung „Verbrannte Orte | Verbannte Worte“ sprach Liao Yiwu mit Sylvia Asmus, der Leiterin des Deutschen Exilarchivs 1933-1945, über Zensur und Meinungsunterdrückung in seinem Heimatland und über sein Leben im Exil in Deutschland. Ausgewählte Texte von Liao Yiwu, gelesen von Johannes Wördemann, begleiteten das Gespräch. Liao Yiwu umrahmte die Veranstaltung mit Flöte und Klangschale.
Letzte Änderung:
17.10.2023
Kurz-URL:
https://www.dnb.de/verbrannteorte