Elisabeths Geschichte - Sekundarstufe II
Zeichnung: Sascha Hommer, urheberrechtlich geschützt
Station 1: Lernen Sie Elisabeth Calvelli-Adorno kennen
Klicken Sie auf den Button und treten Sie ein in das Kinderzimmer von Elisabeth. Schauen Sie sich Elisabeths Kurzbiografie an, durchstreifen Sie das Zimmer, blättern Sie im Comic und bestaunen Sie Elisabeths Sachen. Wer ist Elisabeth und was hat sie mit den Kindertransporten und dem Thema Exil zu tun? Machen Sie sich Notizen und beginnen Sie dann, die einzelnen Stationen zu bearbeiten.
Info: Die virtuelle Ausstellung „Kinderemigration aus Frankfurt“ und die externen Links öffnen sich jeweils in einem neuen Fenster, sodass Sie immer zwischen diesem Leitfaden und der virtuellen Ausstellung oder anderen Rechercheorten wechseln können. Notieren Sie Ihre Ergebnisse in einer separaten Datei oder handschriftlich auf einem Blatt Papier.
Station 2: Vor dem Exil: Bürokratie
a) Ab 1933 spitzt sich die antisemitische und rassistische Politik des nationalsozialistischen Regimes im Deutschen Reich zu. Bereits vor November 1938 wurden bestimmte Bevölkerungsgruppen, vor allem Jüdinnen und Juden, systematisch diskriminiert. Dennoch blieben viele Familien in der nationalsozialistischen Diktatur. Welches Ereignis führte in Elisabeths Familie zu der Entscheidung, die beiden Kinder unbegleitet ins Ausland zu schicken? Beziehen Sie in Ihre Antwort insbesondere Elisabeths Elisabeths Comic mit ein.
b) Klicken Sie auf die Infografik und skizzieren Sie kurz den bürokratischen Ablauf, der überwunden werden musste, bevor ein Kind mit einem Kindertransport ins Ausland reisen konnte. Arbeiten Sie insbesondere heraus, welche Rolle hierbei den Hilfsorganisationen zukam.
c) In der virtuellen Ausstellung finden Sie verschiedene Objekte von Elisabeth. Sehen Sie sich die Entschädigungsakte von Elisabeth an und arbeiten Sie heraus, auf welche Weise für Elisabeth und Ludwig nach einem Platz im Ausland gesucht worden ist.
d) Erörtern Sie, ob der bürokratische Ablauf eher hinderlich oder förderlich für die Verwirklichung von Elisabeths Kindertransport war.
Station 3: Auf der Flucht
„Aber es ist besser Deutschland zu verlassen.“
a) In der virtuellen Ausstellung finden Sie verschiedene Objekte von Elisabeth. Schauen Sie sich den Kofferaufkleber an und finden Sie heraus, wohin Elisabeth und ihr Bruder geschickt wurden. Verfolgen Sie im Abschnitt Aufnahmeländer die Fluchtroute. Notieren Sie sich die Fluchtstationen und Transportmittel.
b) Informieren Sie sich im Abschnitt „Aufnahmeländer“ über Elisabeths Exilland und fassen Sie das Engagement des Landes und die allgemeine Situation für geflüchtete Kinder vor Ort zusammen. Gehen Sie auch darauf ein, wer für die Kinder vor Ort finanziell aufkam.
Station 4: Im Exil
„Dear Bear and dear Father Swan! I’ll try to write in English and to look in no dictionary. I hope, the letter will be allright, but I don’t think so. I don’t really know what I shall or can do the whole day.“
Elisabeth und Ludwig Calvelli-Adorno in Purley, Großbritannien, mit dem Pflegevater Mr. Hulford (links) und seinem Sohn, 1939
Elisabeth und Ludwig Calvelli-Adorno mit Mr. Hayes, Rickmansworth, Großbritannien, ca. 1945
a) Elisabeth hielt über Briefe Kontakt mit ihren Eltern. Betrachten Sie den Brief vom 31. Juli 1939. Beschreiben Sie kurz, welchen emotionalen Eindruck Elisabeth auf Sie macht. Welche Gefühle beschäftigten sie?
b) Lesen Sie sich nun den Brief vom 12. September 1945 durch. Beschreiben Sie kurz Elisabeths Leben im Exil: Konnte Elisabeth in den vergangen sechs Jahren Kontakt zu ihren Eltern halten? Lebte sie dauerhaft bei der Familie Hulford?
c) Die Briefe von Elisabeth und ihr Videointerview gewähren uns Einblicke in ihr Leben im Exil: Beurteilen Sie auf Grundlage dieser Materialien, ob sich Elisabeth an ihre neue Lebenssituation anpassen konnte. Beziehen Sie in Ihre Überlegungen auch den Comic mit ein. Finden Sie zwei bis drei passende Zitate, die Elisabeths Einstellung zu ihrem Exilland widerspiegeln.
Station 5: Nach dem Exil
„Es bestehen Bedenken, ob der Antragstellerin die Rückwandererhilfe und die Entschädigung zustehen.“
a) Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kam Elisabeth wieder in Kontakt mit ihren Eltern. Arbeiten Sie aus den Quellen, die Sie bereits kennengelernt haben, heraus, ob Elisabeth wieder nach Frankfurt am Mainzurückkehrte.
b) Elisabeth beantragte am 19. Mai 1958 Entschädigung wegen Verfolgung. Betrachten Sie das Dokument: Welches Gesetz ist die Grundlage für ihren Antrag auf Entschädigung?
c) Arbeiten Sie heraus, warum es bei der Bewilligung des Entschädigungsantrags „Bedenken“ gab.
d) Versetzen Sie sich in Elisabeths Lage und beziehen Sie Stellung: Sind die Gründe, die Oberregierungsrat Müller und Regierungsassessor Voit gegen einen positiven Bescheid anführten, für Elisabeth nachvollziehbar ?
e) Sowohl über den Comic als auch über die persönlichen Gegenstände erfahren Sie biografische Details zu Elisabeths Leben im Exil. Was meinen Sie? Können auch ernste Themen wie die Kindertransporte über das Medium Comic vermittelt werden? Wägen Sie die Stärken und Schwächen von Comics als Medien zur Aufarbeitung der Kindertransporte ab?
(*) Bildnachweis
Deutsches Exilarchiv 1933–1945, mit freundlicher Genehmigung der Familie. Alle Fotos sind urheberrechtlich geschützt.
Letzte Änderung:
01.09.2021