Kinderemigration aus Frankfurt Sekundarstufe I
Zeichnungen: Hamed Eshrat, Birgit Weyhe, Illi Anna Heger, Ilknur Kocer, Sascha Hommer, Magdalena Kaszuba, urheberrechtlich geschützt
Online auf den Spuren geretteter Kinder
Herzlich willkommen zu unserem Angebot „Kinderemigration aus Frankfurt – online auf den Spuren geretteter Kinder“ für die Sekundarstufe I. Mit dem Begriff „Kindertransport“ wird in der Regel die von Hilfsorganisationen ab 1938 organisierte Flucht von unbegleiteten Kindern und Jugendlichen vor dem NS-Regime bezeichnet. Etwa 20.000 unbegleitete Kinder und Jugendliche entkamen auf diese Weise zwischen 1938 und 1939 der Verfolgung durch das nationalsozialistische Regime. Auch aus Frankfurt am Main gelang etwa 600 jungen Menschen mit einem Kindertransport die Flucht ins Exil.
Die virtuelle Ausstellung nähert sich dem Thema „Kindertransporte“ an, indem sie sechs Biografien von Kindern aus Frankfurt am Main beleuchtet. Für die Ausstellung kehren sie in ihre Kinderzimmer zurück, die mit persönlichen Gegenständen und eigens für die Ausstellung entworfenen Comics ausgestattet sind.
Klicke dich nun in die virtuelle Ausstellung, die sich in einem zweiten Fenster öffnet:
Station 1: Was verstehen wir unter „Kinderemigration“?
Lies dir zunächst den Abschnitt „Einführung“ und „Emigration aus Frankfurt während des Nationalsozialismus“ durch. Fasse dann kurz zusammen, was unter dem Begriff „Kindertransporte“ allgemein verstanden wird und gehe dabei auf folgende Fragen ein:
- Welche Ereignisse führten zu den Kindertransporten?
- Wie viele Kinder und Jugendliche konnten insgesamt mit den Kindertransporten fliehen? Wie viele geflüchtete Kinder und Jugendliche kamen aus Frankfurt am Main?
- Wieso spielte Frankfurt am Main für die Kindertransporte eine wichtige Rolle?
Station 2: Rettung, und dann…?
Auch die folgende Frage lässt sich mithilfe des Abschnitts „Einführung“ beantworten:
Die Flucht bedeutete für die Kinder und Jugendlichen einerseits die Rettung vor der Verfolgung durch den Nationalsozialismus. Andererseits war die Erfahrung für die jungen Menschen nicht nur positiv. Nenne Gründe.
Station 3: Wie können wir uns an die Kindertransporte heute erinnern?
Schaue dir nun die Abschnitte „Ein Denkmal für die Kindertransporte in Frankfurt“ und „Denkmalentwurf von Yael Bartana“ an.
Im September 2021 wurde ein Denkmal zur Erinnerung an die Kindertransporte in Frankfurt am Main errichtet:
a) Wo befindet es sich und wie heißt es?
b) Erläutere, was die Künstlerin Yael Bartana damit ausdrücken wollte.
Station 4: Wohin wurden die Kinder und Jugendlichen geschickt?
Zwei Abschnitte in der virtuellen Ausstellungen behandeln die Themen „Bürokratie“ und „Aufnahmeländer“. Lies dir die Abschnitte durch und beantworte dann die folgenden Fragen:
a) Wurden alle hilfsbedürftigen Kinder und Jugendlichen von den Hilfsorganisationen und Aufnahmeländern gleichermaßen berücksichtigt?
b) In welche Länder flüchteten die Kinder?
Station 5: Erkunde die Spuren geretteter Kinder
Wähle ein Kind aus, zu dem du mehr erfahren möchtest:
Elisabeth Calvelli-Adorno
„You can imagine what I felt like when I read the letter I had been waiting for the last six years and to see your own dear handwriting again. Many times I have mentally written this, my first letter to you, but I still don’t know what to say or where to start. I am calling you ‘Mum and Dad‘ because that is how Lux and I have always called you and I hope it will not sound strange to you.“
Josef Einhorn
„A real home is the place where you feel that you ‚belong‘.“
Liesel Carlebach
„Es war mir (…) nicht bewusst, dass ich nie meine Eltern wiedersehen würde. Das glaubst Du nicht als 15-jährige“
Karola Ruth Siegel
„Das Leben ist ein Kampf!
Siege! (Goethe)
Aber es ist so schwer zu kämpfen ohne Ziel, zu kämpfen ohne Liebe und Verständnis“
Renate Adler
„Von one day to another you are english … Von dem Tag onwards, habe ich kein Wort Deutsch gesprochen. Deutschland, das war der Erzfeind. Also du warst einfach Englisch.“
Lili Fürst
„[Meine Eltern] machten jedoch im Jahre 1938 von einer Möglichkeit Gebrauch mich zur Erziehung nach Schweden zu schicken. Dort entwickelte sich jedoch für mich eine Situation, die von der in Aussicht gestellten in bedauerlicherweise sich unterschied.“
Letzte Änderung:
01.09.2021