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Kindheit in Frankfurt und der Kindertransport

Station 4: Eine schwierige Entscheidung

Am 5. Januar 1939 fahren Karola und viele andere Kinder mit einem Kindertransport nach Heiden in der Schweiz. Dort werden sie im Kinderheim Wartheim untergebracht. Im Video erfährst du, wie es zu der Entscheidung gekommen ist, Karola für einen Kindertransport anzumelden. (Foto: Privatbesitz, mit freundlicher Genehmigung von Dr. Ruth K. Westheimer)


Infobox: Kindertransport

Mit dem Begriff „Kindertransport“ wird in der Regel die Emigration von Kindern und Jugendlichen nach Großbritannien in der Zeit zwischen Dezember 1938 und September 1939 verbunden. Doch auch andere Länder erklärten sich zur Aufnahme bereit: Die Kinder und Jugendlichen flohen unter anderem nach Belgien, Frankreich, Palästina, in die Niederlande und die Schweiz, nach Schweden und in die Vereinigten Staaten.
Den Eltern war es nicht gestattet, ihre Kinder ins Ausland zu begleiten. Für die Kinder bedeutete die Flucht daher zwar die Rettung vor der Verfolgung; zugleich aber auch eine unverstandene Trennung von der Familie, Traumatisierungen und Schuldgefühle. In den Aufnahmeländern standen die Kinder häufig unter einem enormen Anpassungsdruck, teilweise lebten sie auch unter nicht kindgerechten Bedingungen. In ihrer Heimat hinterließen sie eine Leerstelle: in den Familien, den Schulklassen, im öffentlichen Leben. Die meisten Kinder sahen ihre Eltern, Geschwister und Verwandten nie wieder. Die Erfahrungen aus der Kindheit waren lebensprägend, auch für die späteren eigenen Familien.
Etwa 20.000 Kinder und Jugendliche entkamen auf diese Weise der nationalsozialistischen Diktatur. Unter ihnen waren mindestens 600 Kinder aus Frankfurt am Main.


Was war der Anlass dafür, Karola für einen Kindertransport anzumelden?

Ein Anruf von Karolas Onkel.

Das stimmt nicht. Probiere es gleich noch einmal.

Karola und ihre Mutter waren am Tag des Kindertransportes zufällig am Frankfurter Bahnhof und nutzen so die Möglichkeit zur Flucht.

Das stimmt nicht. Probiere es gleich noch einmal.

Eine Postkarte von ihrem Vater Julius Siegel.

Richtig, die Familie erhielt eine Postkarte vom Vater Julius aus dem Konzentrationslager Dachau, in das er deportiert worden war. Auf der Postkarte bat er darum, dass Karola für einen Kindertransport angemeldet wird.

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Letzte Änderung: 30.01.2023

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