Die Deportation der Familie Maier
Station 9: Das wertvollste Stück Papier in Europa
Dank der Hilfe von Verwandten gelang es der Familie Maier vom Lager aus die Emigration in die USA zu organisieren. Aus dem Lager Gurs war der Briefverkehr zu dieser Zeit noch möglich. Die Familie schrieb Verwandten, die in Texas lebten, und baten sie, Kontakt mit den amerikanischen Behörden aufzunehmen. Dadurch erfuhr das amerikanische Konsulat, wo sich die Maiers aufhielten.
Zum Glück standen die Maiers bereits auf der Warteliste – gut, dass sie sich im Sommer 1938 haben registrieren lassen. Kurze Zeit später erhielt die Familie einen Passierschein und durfte nach Marseille ausreisen, um beim amerikanischen Konsulat ihre Visa zu beantragen.
Salomon Lang, ein in Frankreich lebender Neffe der Großmutter Kurt Maiers, half ihnen dabei. Dank seiner Hilfe wurden der Familie bald die wertvollen Dokumente bewilligt, die ihnen die Einreise in die USA ermöglichten. Kurt Maier erinnert sich, dass einige andere Kippenheimer*innen weniger Glück hatten – sie wurden im letzten Moment am Schiff abgewiesen, da ihnen die nötigen behördlichen Stempel auf den Visa fehlten.
Das Schiff, auf dem die Maiers Marseille verließen, fuhr allerdings nicht direkt nach Amerika, sondern erst einmal nach Casablanca. (Foto: Kreisarchiv Ortenaukreis, Nachlass Kurt Maier)
In welcher Stadt erhielten die Maiers ihre Visa für die USA?
Letzte Änderung:
30.01.2023