DNB on the Road

Im April 2023 war die Deutsche Nationalbibliothek „on the road“, um neuen Zielgruppen ihre frei zugreifbaren Online-Sammlungen nahezubringen. Mit zwei Veranstaltungen setzten wir die 2022 begonnene Kooperation mit dem Mehrgenerationenhaus Fallbach (MGH) fort und besuchten erstmals das MGH vor Ort in Hanau. Mit im Gepäck: Unsere frei nutzbaren Online-Bestände und Wissenswertes rund um unsere Sammlung.

Gemeinsam mit den Teilnehmenden sind wir unter anderem den musikalischen Spuren der Gebrüder Grimm gefolgt. Eine vom MGH zusammengestellte Märchen- und Liedauswahl illustriert die Deutsche Nationalbibliothek mit ausgewählten Sammlungsobjekten und veranschaulicht neben thematischen Kontexten zugleich ihre Aufgabe als Gedächtnis der Nation. Die zweite Veranstaltung widmete sich dem internationalen Austausch über Kulinaristik, Tischsitten und Liebe, die durch den Magen geht.

Ein Fokus des Veranstaltungskonzepts liegt auf den lizenzfreien Medien der Deutschen Nationalbibliothek. Diese können auch ohne Benutzungsausweis online erkundet werden und bieten einen anschaulichen Einblick in unsere Sammlung. Im Sinne der UN Agenda 2030 und der Handlungsempfehlungen der Citizen Science Strategie 2030 richtet sich dieses Format insbesondere an bibliothekarische Neulinge und Nichtnutzer*innen.

Mehr im Blog

Die Deutsche Nationalbibliothek führt regelmäßig Umfragen durch und setzt Feedback-Aufrufe ein, um zu ermitteln, wie zufrieden unsere Benutzer*innen sind. Anhand der Ergebnisse entwickeln wir unsere Angebote und Services weiter.

Hier geben wir Ihnen einen Überblick über aktuelle Ergebnisse.

Ergebnisse der Befragung zur Benutzung der Deutschen Nationalbibliothek

Nutzer*innenbefragung zeigt weiterhin hohe Zufriedenheit mit der Deutschen Nationalbibliothek

Eine Bibliothek ist ein Ort für Menschen. Das heißt, dass sich nicht nur unsere Bücher und andere Medien pudelwohl fühlen sollen, sondern natürlich auch unsere Nutzer*innen. Aber ist das so? Helfen wir unseren Nutzer*innen so gut wie möglich dabei, ihre Besuchsziele zu erreichen? Und wo können wir noch besser werden? Diese Fragen stellen wir uns täglich. Im November und Dezember 2020 haben wir sie außerdem unseren Nutzer*innen gestellt. In der zweiten großen Nutzer*innenbefragung nach der im Jahr 2016 haben sich 1.278 Personen daran beteiligt – vielen Dank dafür! Von ihnen nutzten 682 den Standort Frankfurt am Main, 444 den Standort Leipzig und 150 vorrangig unsere Onlineangebote (2 machten dazu keine Angabe). Die Befragung stand natürlich unter dem Eindruck der aktuellen Nutzungsbedingungen infolge der Corona-Pandemie, liefert aber auch darüber hinaus interessante Erkenntnisse. Und das sind die wichtigsten:

Unseren Umgang mit der Corona-Pandemie bewerten die meisten Nutzer*innen als zufriedenstellend. 70 Prozent von ihnen sind sehr oder eher zufrieden damit, 25 Prozent eher oder überhaupt nicht. Kritik gibt es vor allem am eingeschränkten Platzangebot und unserem Buchungssystem. Auch die Lieferdauer bestellter Titel und die Maskenpflicht an den Plätzen werden thematisiert. Dem größten Teil der Nutzer*innen fehlt auch die unbeschwerte Atmosphäre bei ihrem Besuch. Wir hoffen, dass wir Ihnen diese bald wieder bieten können!

Bedingt durch die Corona-Bedingungen ist die Nutzung der verschiedenen Angebote an unseren Standorten durchgehend gesunken. Der Bibliotheksbesuch erfolgt aktuell also sehr fokussiert. So verlieren zum Beispiel die Vervielfältigungsgeräte und Handapparate an Bedeutung. Hingegen werden elektronische Medien stärker nachgefragt. Mit den verfügbaren Vervielfältigungsgeräten sind die Nutzer*innen jetzt deutlich zufriedener als noch im Jahr 2016. Hier haben sich unsere Modernisierungsmaßnahmen ausgezahlt. Größere Defizite erkennen die Nutzer*innen – wohl bedingt durch die Hygienemaßnahmen im Rahmen der Corona-Pandemie – bei der schnellen Verfügbarkeit bestellter Titel, außerdem auch bei den Schließfächern. Letztere sind vor allem in Leipzig ein Problem. Dort sind wir bereits in der Planung einer neuen Schließfachanlage.

Aufgrund des derzeit begrenzten Platzangebots bewerten die Nutzer*innen die Verfügbarkeit von Plätzen deutlich schlechter als 2016. Auch der Sitzkomfort der Stühle – vor allem in Frankfurt am Main – lässt weiter zu wünschen übrig. Hier wird ein Probesitzen unter Einbeziehung der Nutzer*innen vorbereitet. Ansonsten herrscht jedoch aus Sicht der Befragten eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Als neue Angebote wünschen sich die meisten Befragten an beiden Standorten abgetrennte Einzelarbeitsplätze. Lümmel- und Chill-Ecken verlieren (möglicherweise aufgrund der Corona-Pandemie) gegenüber 2016 an Bedeutung.

Auch wenn wir die Digitalisierung an der DNB mit Nachdruck vorantreiben, lesen übrigens die allermeisten Nutzer*innen Bücher und Zeitschriften am liebsten weiter in gedruckter Form. Ein leichter Trend hin zum Digitalen ist allerdings erkennbar. Dieser besteht vor allem bei Zeitungen und Zeitschriften, weniger jedoch bei Buchformaten.

Insgesamt erhält die Deutsche Nationalbibliothek von ihren Nutzer*innen trotz einzelner Defizite eine gute Bewertung. 72 Prozent sind mit ihr alles in allem eher zufrieden, 20 Prozent sogar sehr. Das Betreuungspersonal der DNB wird ebenfalls durchweg mit guten bis sehr guten Noten bedacht. Besonders gelobt werden die Freundlichkeit und Kompetenz der Mitarbeiter*innen. Wir arbeiten weiter an der Lösungsorientierung unserer Beratung und am Umgang mit Beschwerden.

Und auch das Image der Deutschen Nationalbibliothek und ihrer Bestände ist aus Sicht unserer Nutzer*innen weit überwiegend positiv. Sie halten die DNB für unbedingt notwendig und schätzen in großen Teilen ihr sympathisches Auftreten sowie die umfangreichen, einzigartigen und gepflegten Bestände. Leichte Abstriche machen sie bei der Bekanntheit und Modernität der DNB sowie der einfachen und hohen Verfügbarkeit der Bestände.

Wir freuen uns natürlich über die größtenteils positiven Bewertungen und auch darüber, dass unsere Verbesserungsmaßnahmen ihre Wirkung zeigen. Einiges, was wir uns vorgenommen haben, braucht noch etwas Zeit. Und wir arbeiten auch ständig daran, die Nutzung unserer Bestände während der Corona-Beschränkungen so angenehm wie möglich zu machen. Wenden Sie sich mit Anregungen und Kritik gern an uns. Und Danke für Ihre Wertschätzung!